Tschüss / Bye

10April2020

 

Hallo aus dem ICE 1088 nach Hannover,

ich bin zurück in der Heimat. Meine Freude hält sich in Grenzen, aber ich gehe davon aus, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich werde nun zu meinen Eltern in Quarantäne gehen und überlegen, was ich mit meinem Leben danach anfange. Falls weiterhin Spargelerntehelfer fehlen, springe ich definitiv gerne ein und habe mich daher schon einmal bei „Bauer sucht Hilfe“ angemeldet.

Ich hatte am Dienstag eine E-Mail der Deutschen Botschaft erhalten, dass ich als Reservepassagier für den Flug am Donnerstag vorgesehen bin. Ich musste gestern um 6 Uhr morgens am Flughafen erscheinen und habe dort dann direkt erfahren, dass ich mitfliegen kann und dass sogar noch einige weitere Plätze frei sind und wir Leute anrufen können, die wir in der Umgebung kennen, die auch noch mitkönnen.

Es war ein Lufthansaflug mit Tankstopp in Bangkok. Das Flugzeug durften wir aber nicht verlassen. Trotzdem kam mir der Flug nicht allzu lang vor. Das Flugzeug war letztendlich komplett voll, spezielle Vorkehrungen gab es nicht, außer dass es aus „Sicherheitsgründen“ eine sehr abgepeckte Verpflegung gab. Zu Trinken gab es ausschließlich Wasser, keinen Kaffee oder Tee, aber ich will mich ja nicht beschweren :). Die Kosten für den Flug werden einem in den nächsten Wochen vom Auswärtigem Amt zugeschickt und richten sich nach den Preisen eines Economy-Tickets. Die aktuellen Economy-Tickets von kommerziellen Flügen liegen momentan allerdings bei 10.000 €. Ich hoffe sie richten sich nach dem Preis der unter normalen Umständen gelten würde.

Die letzte Woche bei Pam und David war ziemlich entspannt. Ich hatte irgendwann eine gute Tagesstruktur, konnte aber schlecht einschlafen, da ich defintiv nicht genug Auslauf hatte. Ich habe den beiden mit ein paar Sachen am Computer geholfen, wir haben mein Auto gewaschen und aufgeräumt, Karten gespielt und weiterhin viel Fernsehen geschaut. Die Situation in Neuseeland sieht eigentlich ziemlich gut aus. Die eh verhältnismäßig geringe Zahl von Infizierten fällt stetig ab und es ist vorsichtig davon auszugehen, dass nach den weiteren zwei Wochen des Lockdowns in Alarmstufe 3 übergegangen werden kann. Wie die genau aussieht ist unklar, aber frei Herumreisen kann man dann noch nicht wieder und Sehenswürdigkeiten, Restaurants und nicht essentielle Geschäfte bleiben weiterhin geschlossen und ich gehe davon aus, dass auch Gast- und Arbeitgeber erstmal keine fremden Menschen aufnehmen werden. Mein Auto bleibt vorerst bei Pam und David geparkt. Wendy und Ivan haben mir noch nicht geantwortet ob sie es zurück kaufen möchten, aber ich kenne eine Französin, die eventuell daran interessiert wäre. Notfalls wird David es für mich verkaufen.

Es bleibt mir nichts weiter als mich auf den Frühling in good old Eschenbruch zu freuen.

Es freut mich, dass ihr meine Reise verfolgt und mich besonders in letzter Zeit toll unterstützt habt.

Vielleicht mache ich demnächst nochmal ein Update, schaut gerne nochmal vorbei.

Bleibt gesund und alles Gute!

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Good morning from the Intercity Express 1088 to Hanover,

I am back home. I am not too enthusiastic, but I am 60% convinced that I made the right decision. My parents were friendly enough to take me in and let me quarantine at their place. I'll have plenty of time to think about my future steps. If there is still a lack of workers for the asparagus harvest, I am glad to do the job. I already registered on a website that matches farmers with willing helpers.

I received an e-mail from the German Embassy on Tuesday stating that I was chosen to be a standby passenger on the Thursday flight and that I had to be at the airport at 6 am and that they would tell me on the location whether I get on or not. Luckily, my seat was confirmed straight away when I arrived and they even told us we could phone other people we knew around Auckland airport as there were still seats available. It was a Lufthansa flight with a refuelling stop in Bangkok. We stayed on the same plane for more than 24 hours. Somehow the flight did not feel that long though. Once or twice I thought about the possibility of getting a panic attack, but I managed to distract myself before giving in to the fear too much. The plane was packed and there were no special health measures in place except a limited catering service -.-.

My last week in Bucklands Beach was not too bad. I managed to structure my days somehow. Nevertheless, I had trouble falling asleep every night because I did not have enough physical exercise during the day. I helped Pam and David with some computer stuff, we washed and cleaned up my car (which made me want to cry), played cards and watched a lot more TV. The amount of trashy reality shows prodcued around the world and particularly in Britain is fascinating. NZ does not seem to have any shows of their own by the way.

The current situation in NZ seems to be pretty good compared to other countries. The number of new cases is dropping every day and there is a cautious hope that the lockdown will end in two weeks. The country will then move to alert level 3. However, it is not yet clear what exactly life in level 3 will look like. Unessential travel will for sure still be restricted and public venues will remain closed. I am assuming that hosts of the workaway programme will not want to take in strangers for a while longer. My car will stay in Bucklands Beach. Wendy and Ivan have not gotten back to me yet, but there is a French girl possibly interested in buying it from me.

All I can do now is look forward to spring in my home village.

I am glad you followed my journey and supported me especially in the last two weeks

I might post another update once I figure out some stuff :).

Until then - be kind, stay calm and remain healthy.

Pam and David at Bucklands BeachPam wants me to get on Tinder and use this photo in front of her favourite Hibiskus

 

 

Meet the bubble

01April2020

Hallo aus dem Lockdown in Auckland,

ich bin Donnerstagabend nach einer anstrengenden Autofahrt heil in Auckland bei Pam und David angekommen.

Meine Sorge, dass die Fähre bis zum Platzen mit Menschen gefüllt sein würde, war zum Glück unbegründet. Die Regierung hatte das Reisen letztendlich noch bis Freitagnacht ausgeweitet, sodass jeder noch die Möglichkeit hatte eine Fähre oder einen Flieger nach Hause zu nehmen oder eine andere Unterkunft zu finden. Dadurch war es auf der Fähre plötzlich ganz entspannt und jeder hatte einen Sechser für sich allein. Ich kam in der Schlange vor dem Terminal noch mit Bob ins Gespräch. Er hat zwei Häuser, eins ganz im Norden und eins bei Lake Taupo und hat mir angeboten, dass ich in dem Haus in Lake Taupo Zwischenstopp machen oder auch für mehrere Wochen dort in Lockdown gehen kann. Er selbst war auf dem Weg zurück zu seinem Haus in Northland. Auf der Fähre war ein weiteres deutsches Mädchen, sie hatte kein eigenes Auto. Sie hatte ein Schild gebastelt und nach einer Mitfahrgelegenheit nach Northland gesucht, wo sie eine Unterkunft organisiert hatte. Wie sich herausstellte nur 20 Minuten von Bobs Haus entfernt. Er hat sie dann mitgenommen. Ich bin aber bei meinem ursprünglichen Plan geblieben. Es war schon schwer genug die Entscheidung zu treffen, zu Pam und David zu ziehen und ich wollte nicht wieder alles umwerfen.

Der Abschied von Jo und David in Ward war noch unerwartet emotional. Jo hat mir noch Spaghetti Bolognese Reste, zwei gekochte Eier, fünf Rollen Klopapier und eine Packung Desinfektionsmittel eingepackt. Außerdem eine große Kiste mit Pfrisichen, Passionsfrüchten, Äpfeln, Möhren und Tomaten, alles aus dem Garten, sowie eine Flasche ihres preisgekrönten Olivenöls und eine Flasche meines Lieblingsweins Sauvignon Blanc. Dann hat sie mich gebeten noch einen Eintrag im Gästebuch zu hinterlassen. Sie hatte ein Foto von mir ausgedruckt und eingeklebt, so wie sie es mit allen Freiwilligen macht, die bei ihr gearbeitet haben. Das Buch war schon sehr dick befüllt, so um die 100 jungen Leute haben ihr und David über die Jahre schon bei der Haselnuss- und Olivenernte, dem Bauen von Zäunen und dem Errichten des Hühnerstalls geholfen. Zu wissen, dass ich für lange Zeit die Letzte sein werde, die ihre Erfahrungen in dieses Buch schreibt, hat mich nochmal extra traurig gestimmt und als wir uns zum Abschied umarmt haben, mussten wir alle erstmal ein bisschen weinen.

Die Autofahrt an sich war angenehm. Ich hatte ja zum Glück einen grandiosen Soundtrack (vielen Dank für eure Beiträge) und ein paar Podcasts. Die Straßen waren gespenstisch leer. Digitale Anzeigen der Regierung an den Straßenrändern haben uns Autofahrer mit dem Slogan der Premieminsterin „Be kind. Stay calm. “ daran erinnert, die Ruhe zu bewahren und nett zueinander zu sein. Problematisch war die Toilettensituation. Sämtliche Tankstellen durften keine Kunden mehr reinlassen und auch alle anderen öffentlichen Toiletten wurden mit dem Beginn des Lockdowns geschlossen. Raststätten an Autobahnen in Neuseeland haben generell keine Toiletten, vermutlich damit nicht alle Touristen dort illegal übernachten. In dieser besonderen Situation haben dann aber doch die ein oder anderen auf den Raststätten übernachtet, auch ich habe mich neben drei anderen Autos eingereiht. Es war dann doch unbequemer als ich gehofft hatte und ich bin in einen unbefriedigenden unruhigen Schlaf gefallen, habe aber immerhin einen kleinen Funken Energie zurückgewonnen. Mein Navi hat mich dann netterweise von der Hauptstraße abseits durch wunderschöne Naturstriche bis an mein Ziel geführt.

Meet the bubble: Pam und David wohnen in einer gutbürgerlichen Siedlung in Bucklands Beach in Ostauckland, der wohlhabenden Seite von Auckland. Das College, auf das sie ihre Söhne geschickt haben, liegt direkt gegenüber vom Haus. Sie sind in den 90ern extra aus Westauckland weggezogen, da die Schulen dort nicht so gut sind. Das Haus ist klein und simpel. Alles ist weiß oder cremefarbend, die Wände, die Möbel, der flauschige Teppichboden, der sich durch sämtliche Räume zieht. Ich fühle mich als hätte ich eine Zeitreise gemacht. Sie haben das Haus 1993 gekauft und eingerichtet und seitdem, wie es scheint, kein einziges Detail verändert. Auf dem Glastisch im Wohnzimmer liegen ausgelesene IIlustrierte aus dem letzten Jahr. Pam würde gerne den Celebrity Klatsch und Tratsch mit mir besprechen, aber ich musste ihr gestehen, dass ich die Welt der Stars seit acht Jahren nicht mehr verfolge. Ähnlich ist es mit dem Fernsehen. Pam und David LIEBEN Trash Reality Shows und fragen mich bei jeder Sendung, ob wir ich das auch in Deutschland gucke. Ich muss sie jeden Tag wieder daran erinnern, dass ich schon lange kein Fernsehen mehr schaue und aber auch tendenziell eher an Spielfilmen als an Shows über kleinkriminelle Asiaten an australischen Grenzkontrollen oder betrunkenen Briten auf Ibiza interessiert bin.

Den Großteil des Tages laufen jedoch Nachrichten - CNN, BBC und die neuseeländischen News. Das finde ich schon spannend, aber ich bin dennoch nicht daran gewöhnt, dass der Fernseher den ganzen Tag läuft und ich habe die Befürchtung, dass Pam und David dadurch paranoider werden als in ihrer Situation nötig. Die ersten Tage war ich noch höflich und habe mir alles mit angesehen, mittlerweile suche ich mir aber andere Ecken im Haus und versuche etwas produktiv zu sein.

David und ich haben die ersten Tage nachmittags kleine Spaziergänge gemacht. Pam hat keine Lust. Pam und ich waren neulich einkaufen. Das Einkaufen verlief sehr kontrolliert und gut. Wir wurden portionsweise reingelassen. Am Eingang und Ausgang gab es Desinfektionsmittel. Bis auf Mehl war alles zu haben. Ich habe ein paar eigene Produkte gekauft und angeboten ab und zu Mittag- und Abendessen vorzubereiten. Ich muss wieder etwas aufpassen, da Pam und David gerne viel Fleisch, Fertigprodukte und Weißbrot essen. Zum Mittagessen machen sie sich typischerweise überbackenes Käsetoast mit Chips als Gemüsebeilage. Mittlerweile geht David gar nicht mehr raus, weil er zunehmend ängstlicher wird. Dafür hat Pam gestern einen kleinen Spaziergang mit mir gemacht. Leider ist auch sie in keiner guten Form, sodass sie nach 20 Minuten fast kollabiert ist und wir nach Hause fahren mussten. Ich habe den Nachmittag gestern am Wasser verbracht. Es war ein herrlicher Tag und ich wollte mein Buch zu Ende lesen und mich sonnen. Es waren ein paar andere vereinzelte weit verstreute Menschen aus der Nachbarschaft dort. Es hat sich fast wie ein normaler Sommertag am Strand angefühlt und ich war froh, mal wieder ein paar Stunden für mich zu sein. Leider sollte mein Freudenmoment ein abruptes Ende finden als ich vier Anrufe in Abwesenheit und eine SMS von Pam auf meinem Handy gesehen habe, in der sie mich darauf hinwies, dass ich laut der neuen Regeln schon viel zu lang aus dem Haus bin. Sie haben mich gebeten ab jetzt nur noch eine Stunde pro Tag das Haus zu verlassen. Ich bin gekränkt, dass sie mir nicht vertrauen und genervt, dass ich den letzten Funken Kontrolle über meine Freiheit abgeben muss, aber ich respektiere natürlich ihre Entscheidung, auch wenn ich nicht ihrer Meinung bin.

Ich versuche nicht die Nerven zu verlieren und mich stattdessen doch schon mal auf Jobsuche in Deutschland zu begeben. Ich bin für das Rückholprogramm des auswärtigen Amts angemeldet und warte sehnslichst auf die Vermeldung der ersten Flüge. Die neuseeländische Regierung hat angeblich Angst davor, dass die Flughäfen in Auckland und Christchurch mit Familien überflutet werden, die ihre deutschen Au-Pairs dort abliefern und wollen sich erst ein besseres Abfertigungssystem einfallen lassen.

Ich habe von vielen netten Menschen Vorschläge für Sportprogramme auf Youtube und Podcasts sowie liebe Sprachnachrichten und Zugangsdaten für Unterhaltungsabonnements erhalten. Vielen Dank an euch!

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Good afternoon from lockdown in Auckland,

I arrived safely at Pam and David's place in Auckland last Thursday evening.

Fortunately, the ferry was not packed with people as I had assumed. The ferry company actually complied to the physical distancing regulations and everyone had a table and a few seats to themselves. The government decided to extend the traveling period until Friday night with more flights and ferries, so that all people had the chance to get to where they want to be. At the terminal I had a chat with a guy called Bob. He owns two houses, one close to Lake Taupo and one in the Northland. He offered me to stay in his house in Lake Taupo over night to take a rest or even for the whole lockdown. He himself was heading for his house in the Northland. There was another German girl on the ferry. She didn't have her own car. She walked around with a handwritten sign looking for a lift to the Northland. Turned out her accommodation was only 20 minutes from Bob's house so he gave her a ride. I stuck to my original plan though. It was hard enough to come to a decision and I did not want to start all over again.

Saying goodbye to Jo and David in Ward was pretty emotional. Jo made me a lunchbox with leftover spaghetti and two boiled eggs, five rolls of toilet paper and a bottle of hand sanitiser. She also packed a box with peaches, passion fruits, apples, carrots and tomatoes from her garden as well as a bottle of their award-winning olive oil and a bottle of my favourite Sauvignon Blanc. She then asked me to leave a comment in her guest book. She had printed out and stuck in a picture of me like she had done with all the other volunteers she has had over the years. The book was very thick already. More than a 100 had helped them over the years with the hazelnut and olive picking, putting up garden fences and building a chicken coop. Knowing that I might be the last person in a very long time to write about my experiences made me incredibly sad. When we hugged to say goodbye, we all broke out in tears and stood there crying for a while.

The drive itself was rather nice. Luckily, I had a brilliant soundtrack (thanks to everyone who contributed) and a few podcasts. The roads where weirdly empty. Digital boards on the side of the motorway reminded us with the words of the prime minister to „Be kind. Stay calm.“ The only real problem was the toilet situation. With the lockdown, petrol stations were not allowed to let in customers and all other public toilets were shut. Rest areas on the side of the motorway don't ever seem to have toilets, presumably to prevent free campers from illegally spending the nights there. In this precarious situation however, people made their own rules and I parked next to a few other cars for the night. The car was less comfortable than I had hoped and I spent a few restless hours trying to find the right position, but must have slept at least a bit as I woke up with a hint of new energy. Once on the road again, my GPS guided me away from the big Highway 1 and led me through picturesque landscapes all the way to Bucklands Beach.

Meet the bubble: Pam and David live in the extremely neat middle class suburb Bucklands Beach in East Auckland. The college that their two sons attended is right across the street. Pam and David moved here from West Auckland in the 90s as the schools in the East are said to be much better. Their house is small and simple. Everything is white or cream – the walls, the furniture, the fluffy carpet that covers all floors of all rooms. I feel as if I have traveled back in time. They bought and furnished the house in 1993 and have not changed a single detail since. On the glass table in the living room Pam has a collection of magazines from last year that she wants me to read. She would like to discuss Harry and Meghan's decision to leave the Royal family and Johnny Depp's ex-girlfriends violent outbursts. I so wish I could be that person for Pam, but I had to admit to her that I stopped following celebrities in 2012. It is the same issue when it comes to TV. David and Pam LOVE trash reality shows and they ask me everyday if I watch these shows in Germany as well and I remind them everyday that I haven't really watched TV in eight years, and, that I am generally more interested in films rather than shows about petty criminals at Australian airport border controls or drunk Britons on Ibiza.

Most of the times the news are on though – CNN, BBC and NZ news. That's of course interesting and crucial to follow, however I am not used to having the TV run 24/7 and I am afraid that Pam and David are getting more paranoid than necessary. The first couple of days I wanted to be nice and sat down with them in front of the TV, now I am finding different corners in the house to be more productive.

David and I went for afternoon walks the first few days. He showed me around the neighborhood and the beaches. Pam does not like to come along. Pam and I went grocery shopping together one day. It was nicely organised at the supermarket, people were let in in portions and there was mandatory hand sanitiser at the entrance and exit. We got everything we needed except for flour. I bought my own products and offered making lunch and dinner from time to time. I need to be a bit careful again because Pam and David enjoy mostly meat, instant meals and white bread. For lunch they typically have toast with melted cheese and crisps on the side. David stopped going out all together. He is getting more and more anxious. Pam took me out on a small walk instead yesterday, but we had to turn around after 20 minutes when she nearly collapsed from exhaustion. I spent the rest of the afternoon by the water. The weather was fantastic and I wanted to finish my book and sunbathe. There were a few other people from the neighbourhood spread out on the local beach. It almost felt like a normal summer day and I was happy to have some time to myself again. My short moment of joy ended quickly though when I saw four missed calls and a text on my phone from Pam saying that, according to the rules, I had been staying out way too long already. I am from now on to leave the house only for one hour a day. I am hurt that they don't trust me and annoyed to give up the little freedom I had left, but I respect their decision even if I do not agree with their reasons.

I am trying not to lose my mind and instead start looking for jobs in Germany. I have signed up for the repatriation programme of the German Foreign Office to bring back German citizens and am impatiently waiting for them to announce the first flights. It is said that the NZ government fears the airports in Auckland and Christchurch are going to be overrun by families dropping off their German au-pairs and therfore wants to work out a better system first.

I have received suggestions for workouts on Youtube and podcasts as well as lovely voice messages and login details for entertainment and newspaper subscriptions. Thanks a lot! 

 

Absprung geschafft / Got on!

25März2020

Ich bin auf der Fähre!

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I am on the ferry!

Update 24/3 7:00 pm

24März2020

Meine Fähre ist die allerletzte, die den Hafen der Südinsel verlassen wird. Jo und David haben mir einen Karton mir Gemüse und Obst fertig gemacht. Ich habe das Auto gerade noch einmal vollgetankt und dabei ein Pärchen aus Queenstown getroffen, die beide ihren Job verloren haben und die Miete nicht mehr bezahlen werden könnnen. Sie haben ihr Hab und Gut ins Auto gepackt und wollen eine der letzten Fähren nach Wellington erwischen, wo sie Familie haben. Sie haben aber kein Ticket. Hunderte von Menschen ohne Ticket wollen momentan auf die Nordinsel übersetzen und es herrscht angeblich absolute Anarchie am Terminal in Picton. Panische Menschen blockieren den Weg und das Fährpersonal und die Polizei können nichts dagegen tun. Es ist also immer noch nicht sicher, ob ich wirklich rüber kommen werde. Andererseits habe ich gehört, dass die Regierung nun eventuell noch bis Freitag mit der Alarmstufe 4 warten will, damit alle noch ihren Zielort erreichen können. In Zuge dessen würde dann auch Mino das Haus verlassen und zu seiner Familie nach Wellington reisen. Die Renovierungsarbeiten würden damit niedergelegt.

Ich werde nun also zu Pam und David reisen - wenn alles gut geht. Wenn nicht, drehe ich um und bleibe in Ward. Heute sind 40 neue bestätige Fälle hinzugekommen. Es ist nun sicher, dass es sich um eine Verbreitung innerhalb der Gesellschaft handelt und es nicht nur mehr Rückkehrer aus dem Ausland sind. Die großen Transitflughäfen wie Singapur und Dubai schließen nun wohl auch, sodass ein Zurückkommen nach Deutschland momentan auch nicht mehr möglich ist.

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My ferry is supposedly the very last one to leave the harbour of the South Island as was announced yesterday. Jo and David packed a box with veges and fruits for me. I went to top up with fuel today and met a couple from Queenstown that has lost their jobs and will not be able to pay their rent. They packed everything they own in their car and are trying to catch one of the last ferries to Wellington where they have family. They don't have a ticket however. It's a big challenge. There are apparently hundreds of people from the South Island without tickets that are trying to get on the ferry and there is complete anarchy at the terminal in Picton. Panicking people are blocking the way and the staff and police can't really do anything about it. It is therefore still uncertain whether I am going to make it or not.

On the other hand, there is a discussion in the government about waiting with code 4 till Friday so that people can reach their destinations. In that case, Mino would pack up and leave to his family in Wellington and the renovation works would stop. I am therefore left with Pam and David. If things go wrong at the ferry terminal I can turn back and come back here. There are 40 new cases today in NZ. Amongst them are now definitely cases from community transmission. I have heard that the big transit airports like Singapore and Dubai are also shutting down. That rules out the possibility of getting back to Germany as well. 

Update

23März2020

Es wurde gerade bekannt gegeben, dass Neuseeland ab jetzt in Alarmstufe 3 ist und ab Mittwochnachmittag in die höchste Stufe 4 übergeht. Die Zahl der infizierten Menschen ist über Nacht von 66 auf über 100 gestiegen. Die meisten ersten Fälle waren alles Neuseeländer, die infiziert aus dem Ausland zurückgekommen sind und direkt isoliert wurden. Mittlerweile scheint es aber doch auch eine Übertragung innerhalb der Gesellschaft zu geben. Alle haben jetzt noch zwei Tage Zeit sich an den Ort ihrer Wahl zu begeben, dann tritt der Lockdown ein. Ab Mittwochnachmittag wird der öffentliche Inlandsverkehr gesperrt. 

Ich hatte vor ein paar Tagen schon eine Fähre für eine Rückfahrt auf die Nordinsel gebucht und wollte dann bei Pam und David in Auckland unterkommen für den Fall, dass so etwas eintritt. Nun wird meine Fährfahrt wohl nicht mehr stattfinden. Sie ist für Mittwochabend gebucht. Ich warte noch auf ein Update der Fährgesellschaft. Ich könnte sonst auch mein Auto hierlassen und stattdessen morgen oder übermorgen früh fliegen. Ich weiß nicht was ich machen soll.

Ich kann hier in Ward bleiben. Jo und David hätten kein Problem damit. Es ist schön hier, das Essen ist gut, ich habe mein eigenes Zimmer und eine tolle Natur zum Spazierengehen. Ich habe nur Angst, dass es so unglaublich einsam wird. Die beiden sind nett und tolle Gastgeber, aber wir sind nicht ganz auf einer Wellenlänge. Und es gibt jetzt nach der Haselnussernte die abgeschlossen ist nichts weiter zu tun. Ich muss mich doch aber irgendwie beschäftigt halten.

Bei Pam und David gäbe es auch nicht viel zu tun und das Haus wäre viel kleiner, aber mit den beiden verstehe ich mich viel besser und ich glaube wir hätten viel Spaß zusammen.

Ich könnte auch bei Andrew und Mino unterkommen. Die renovieren weiterhin das Haus in Auckland, da könnte ich wenigstens mithelfen. 

Nicht einfach zu entscheiden mit welchen fremden Menschen man die nächsten Monate in Quarantäne gehen soll. Aber natürlich muss ich sagen, dass ich UNGLAUBLICH dankbar bin, dass ich überhaupt die Wahl habe und so viele tolle nette Menschen mich aufnehmen würden.

Ich hoffe, dass alle anderen Reisenden auch so viel Glück haben <3.

Danke an diejenigen, die schon etwas in meine Playlist gepackt haben. Macht gerne weiter! Das reicht noch nicht für einen kompletten Quarantäne-Soundtrack.

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It was announced today that New Zealand has gone into alert level 3 and will go into alert level 4, the highest one, on Wednesday afternoon. The number of cases increased from  66 to over 100 over night. The first cases were all traced back to travels abroad and were isolated, now, however, there seems to be a community transmission as well. Everybody has now two more days to travel to their desired destination, then lockdown will take place. Public domestic transport will be shut down on Wendesday afternoon.

I booked a ferry ticket back to the North Island a couple of days ago in case this would happen. Pam and David had offered to take me in to their house in Auckland. Now I am not sure the ferry will go. I booked it for Thursday evening. I am still waiting for a final update from the ferry company. I could leave my car here in Ward and take a flight to Auckland tomorrow or Wednesday early. I am not sure what to do really.

I can stay in Ward as well. Jo and David offered to have me stay as long as needed. It is beautiful here, we have plenty of great organic food, I'd have my own nice room and looooots of space to go for walks. It is just so extremely lonely here. Jo and David are nice people, but we don't really vibe. Also, there is nothing else to do for the next couple of months now that we have finished the hazelnut harvest. But I need to keep myself busy somehow.

Pam and David wouldn't have a job for me either and their house is much smaller, but at least we get along really well and would have a lot of fun together.

There's also the possibility to quarantine with Andrew and Mino. They are still renovating the house and I could help them, keep myself busy.

It is not easy to decide who to go into self-isolation with for several months when all of them are besically strangers to you. However, I am VERY thankful that I even have a choice and that the kiwis I've met are so welcoming and kind. 

I hope all the other travellers here in New Zealand and all over the world are as lucky!

Thanks to those that already put some songs into my playlist. Please continue! It is not enough songs yet for a quarantine soundtrack.

Update, Rezepte und Musik / Update, recipes and music

20März2020

 Hallo nochmal,

ein kleines Update nach meinem letzten Beitrag: Neuseeland lässt nun seit gestern niemanden mehr ins Land außer heimkehrende Neuseeländer. Große Museen haben mittlerweile geschlossen, Bars, Restaurants und Fitnesstudios lassen vorerst bis zu 100 Personen gleichzeitig rein, Kindergärten und Schulen bleiben ebenfalls vorerst geöffnet. 

Ich bin ja momentan auf einer sehr abgelegenen Farm und werde auch in den nächsten Wochen allein mit meinem Auto durch sehr dünn besiedelte Landschaftsstriche der Südinsel fahren. Ich weiß noch nicht wie sich die Lage in den Hostels entwickeln wird und ob die Farmleute und andere Gastgeber weiterhin noch Freiwillige aufnehmen wollen. Ich hoffe, ich werde weiterhin Unterkünfte finden. Ich denke, dass Jo und David I mich notfalls wieder aufnehmen würden, falls ich nach meiner Woche in Takaka nichts finde (oder meine Gastgeber in Takaka absagen sollten). Im Notfall kann ich aber auch bei Pam und David II in Auckland unterkommen oder bei Wendy und Ivan, sollten nicht plötzlich auch alle Inlandsflüge oder die Autofähre zwischen der Süd- und Nordinsel eingestellt werden. 

Ich habe eine kollaborative Playlist auf Spotify erstellt und würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Lieblingslieder/Neuentdeckungen/was-euch-gerade-so-bewegt-Lieder für mich reinstellen würdet. Das Blogschreiben ist ja doch etwas einseitig und besonders in diesen seltsamen Zeiten wäre es schön, etwas von euch zu hören :). Alle Sprachen und Genres sind erlaubt. Das wird dann mein apokalyptischer Südinsel-Soundtrack. Ich habe zur Einstimmung einen heute entdeckten australischen Klassiker reingepackt. 

https://open.spotify.com/playlist/40TDrO6AopK6kcjmXflwx4?si=o-ihZxkvScek9qr7xEytug

Im Gegenzug teile ich mein Lieblingspizzateigrezept (nur 30 Minuten Vorbereitungszeit!) und Pfannkuchenrezept mit euch. Einige von euch haben ja sicherlich momentan mehr Zeit als sonst zum Kochen :). Ernährt euch gut und bleibt gesund!

 

Bester Pizzateig

Ich muss sagen, dass er im Gasbackofen auf Great Barrier Island am allerbesten gelungen ist. Elektrische Öfen können da nicht so gut mithalten. Aber wenn ihr einen Pizzastein habt, benutzt den, wenn nicht, lasst wenigstens das Blech beim Vorheizen mit drin und belegt die Pizza erst nachdem ihr den Teig auf das heiße Blech gelegt habt. Seid dabei vorsichtig.

Zutaten:

- 2 1/3 Tassen Mehl 
- 2 1/4 TL Trockenhefe
- 1 1/2 TL Zucker
- 3/4 TL Salz
- 1/8-1/4 TL Knoblauchpuder und/oder getrockneter Basilikum (falls vorhanden)
- 2 EL Olivenöl
- 3/4 Tasse warmes Wasser

  • Eine Tasse Mehl, Hefe, Zucker und Salz (evtl. Knoblauchpulver und Basilikum) in einer großen Schüssel verühren.

  • Olivenöl und warmes Wasser hinzufügen und mit einem Holzlöffel gut umrühren.

  • Nach und nach die zweite Tasse und evtl etwas mehr Mehl hinzufügen und verrühren bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Er sollte weiterhin klebrig sein.

  • Eine weitere große Schüssel mit Olivenöl bestreichen

  • Den Teig mit bemehlten Händen grob zu einem Ball formen und in die Schüssel mit Olivenöl legen. Mit einem Handtuch abdecken und 30 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf höchster Stufe Umluft vorheizen. Ich lasse das Blech drin, damit es auch heiß wird und der Pizzaboden dadurch knuspriger.

  • Teig dünn ausrollen, auf das heiße Blech legen, belegen und ca. 10 Minuten backen

 

Uteh's Pfannkuchen

  • 1 Tasse warmes Wasser

  • 1 Tasse Mehl

  • 3 EL Zucker

  • 1 Ei

  • 1 Prise Salz

  • 1 Prise Backpulver

  • Zucker und Zitrone alsTopping

Zusammenmischen und in der Pfanne dünn backen. Mit Zucker und Zitronensaft beträufeln und zusammenrollen. Klingt zu simpel um gut zu sein, ist aber richtig gut.

 
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Hey again,

A quick update: As of yesterday New Zealand has closed borders and lets in only returning New Zealanders. Bigger museums are closed now, bars, restaurants and gyms however remain open and let in a 100 people at a time. Kindergardens and schools remain open as well.

I am in a very remote place and will continue driving through remote places for the next couple of weeks. I am not sure what will happen with all hostels and whether workaway hosts will still want to take in strangers. Hopefully, I will still get accommodation. I am pretty sure, Jo and David I would take me back if I do not find a place to stay after Takaka (or if the people in Takaka decide not to take me in after all). Worst case scenario I can stay with Jo and David II in Auckland as well or with Wendy and Ivan - if inland flights and the car ferry to the North Island don't shut down.

I felt lonely and a bit homesick today after listening to the latest updates in Europe and have therefore made a collaborative playlist on Spotify that I hope you would like to contribute to. You can put your favourite song(s)/ new discoveries/ any music that is on your mind at the moment if you feel like it and know that it will be appreciated. Writing this blog is fun, but very one-sided and being here on my own, I sometimes get into a lonely mood. I would love to hear from all of you. All languages and genres are allowed. It's going to be my apocalyptic South Island roadtrip soundtrack. I put an Australian classic that I discovered today as the very first song.

https://open.spotify.com/playlist/40TDrO6AopK6kcjmXflwx4?si=o-ihZxkvScek9qr7xEytug

In return, I will share my two favourite recipes with you, the best pizza dough recipe (that only takes 30 minutes!) and a pancake recipe I was talking about. Some of you might have some much time for cooking right now. Eat well and stay healthy!

Best pizza dough

I had the best results in the gas oven on Great Barrier Island. The electric ovens are just not as good for pizza. If you have, use a pizza stone, if not, leave at least the tray inside while preheating and wait with the topping until you have placed the dough on the hot tray. Be careful!

  • 2-2 1/3 cups all-purpose flour

  • 1 packet instant yeast (2 1/4 teaspoon)

  • 1 1/2 teaspoons sugar

  • 1 egg
  • 3/4 teaspoon salt

  • 1/8-1/4 teaspoon garlic powder and/or dried basil leaves (optional)

  • tablespoons olive oil + additional

  • 3/4 cup warm water

     

  • Combine 1 cup of flour, instant yeast, sugar, and salt in a large bowl. If desired, add garlic powder and dried basil.

  • Add olive oil and warm water and use a wooden spoon to stir very well.

  • Gradually add another1 cup or more of flour. Keep stirring until the dough is forming into a cohesive, elastic ball and is beginning to pull away from the sides of the bowl. The dough will still be slightly sticky.

  • Drizzle a separate, large, clean bowl with olive oil and brush up the sides of the bowl.

  • Dust your hands with flour and form your pizza dough into a round ball and transfer to your olive oil-brushed bowl. Cover with a towl and let douh rise for 30 minutes. Preheat your oven on maximum temperature with the tray or stone inside.

  • Roll out the dough.

  • Transfer dough to the hot tray, add topping and bake for around 10 minutes.

https://sugarspunrun.com/the-best-pizza-dough-recipe/

 

Uteh's pancakes

  • 1 cup warmish water

  • 1 cup flour

  • 3 tablespoon sugar

  • Pinch of salt

  • Pinch of baking soda

  • Sugar and lemon juice for topping

Mix together and cook like a thin pancake. Put sugar and lemon juice on top and roll them up. It seems too simple to be good, but it is very good :).

 

Road trip zur Südinsel / Road trip to the South Island

19März2020

 Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe, es geht euch allen gut und dass ihr es euch trotz der aktuellen Einschränkungen irgendwie schön macht.

Für mich ist das momentan alles ganz weit weg. In Neuseeland gibt es bisher nur einige wenige bestätigte Fälle und obwohl es natürlich mittlerweile Einreisebeschränkungen gibt und einige große Festivals abgesagt wurden, scheint der Alltag hier noch normal. Die Hostels, Restaurants und Bars sind auf jeden Fall voll, die Leute haben Spaß und keine Scheu vor sozialem und körperlichem Kontakt. Die letzten Tage in Wellington habe ich auf sozialen Events verbracht, unter anderem gemeinsame Abendessen mit tollen neuen Leuten.

Ich schreibe euch von der Bluebridge Fähre, die mich von Wellington nach Picton auf die Südinsel bringt. Auch die ist proppevoll und es werden keine speziellen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Insofern habe ich Glück im Unglück, dass ich gerade jetzt in Neuseeland bin. Allerdings mache ich mir langsam Sorgen darum, ob ich auch jemals wieder zurück komme, wenn alles nur noch schlimmer wird.  Passt ihr auf jeden Fall gut auf euch auf! 

Heute werde ich also gegen Abend auf der Südinsel ankommen. Von Picton fahre ich eine Stunde Richtung Südosten zu meinem nächsten Job. Ich werde für ca. eine Woche bei einem älteren Paar auf einer Haselnuss- und Olivenfarm aushelfen. Danach geht es vermutlich weiter nach Takaka, wo ich für eine weitere Woche bei einem Paar mit großem Gemüse- und Blumengarten arbeiten werde. Im Anschluss werde ich die Westküste herunterfahren und die Ostküste wieder hoch.

Die letzten zwei Tage in Katikati waren noch spannend. Jean-Marc, Vivienne und ich haben Muscheln im Orokawa Bay gesammelt, das habe ich vorher noch nie gemacht. Jean-Marc und ich hatten unseren ersten erfolglosen Versuch Freitagnachmittag. Da war leider die Flut zu stark und wir hatten keine Chance. Beim zweiten Mal haben wir uns besser informiert und sind Samstagmorgen nochmal früh los als sich die Flut gerade erst anbahnte. Das bedeutet in keinster Weise, dass die Wellen weniger hoch oder reißend sind, aber immerhin waren die Felsen etwas freigelegt und man musste nicht tauchen. Jean-Marc hat sich ins brausende Meer geworfen und die Muscheln von den Felsen gelöst, mir überreicht und ich habe sie an Land gebracht wo Vivienne sie sortiert hat. Jean-Marc hat ganz klar ein Auge auf Lucille geworfen und wollte sie mit dem Muschelfang beeindrucken. Da habe ich natürlich gern geholfen. Lucille hat die letzen Wochen auch bei Paul gearbeitet und war dann für ein paar Tage mit ihrer Freundin Bérangère aus Frankreich auf einem Roadtrip. Samstag kam sie für eine Übernachtung mit ihrer Freundin zurück. Da haben wir dann unsere vorzüglichen Muscheln gegessen und Fleisch zum Nachtisch :). Die arme Bérangère hat Tage gebraucht bis sie endlich in Neuseeland ankam, und dass bei einem eh nur zweiwöchigen Urlaub. Ihr ursprünglicher Flug wurde aufgrund der aktuellen Umstände gestrichen. Sie hat über einen Tag gebraucht um eine neue Verbindung zu finden. Als sie dann endlich von Frankreich aus losgeflogen und schon ein paar Stunden in der Luft war, musste das Flugzeug nochmal umdrehen und in Wien zwischenlanden, da einer der Passagiere Krankheitssymptome gezeigt hat. Dann musste sie nochmal eine Nacht in Singapur verbringen. Ihr Gepäck ist irgendwo unterwegs steckengeblieben und hat es nie bis nach Neuseeland geschafft.

Letzten Sonntag (8.3.) habe ich Katikati verlassen und bin weiter nach Rotorua gefahren. Die Stadt ist für ihre geothermische Aktivität und ihren Schwefelgeruch bekannt, da sie auf einem Vulkan gebaut wurde. Viele ihrer Thermalquellen werden für Bäder und Kureinrichtungen oder auch zum Heizen im Winter verwendet. In Rotorua hatte ich für zwei Nächte ein Hostelzimmer und endlich mal wieder Zeit für eine Yogasession, dieses Mal im Kuirau Park umgeben von brodelnden Schwefelquellen, die hoffentlich für eine zusätzliche Heilkur gesorgt haben. Montag habe ich mich mit Lucille und Bérangère getroffen, die auch gerade in Rotorua angekommen waren und wir sind zusammen mit einer weiteren Französin Marine durch den Redwood Forest gewandert, wurden aber von einem heftigen Regensschauer erwischt und sind plitschnass in unsere Hostels zurückgekehrt. Ehrlicherweise war es dann ganz nett, auch mal nichts machen zu müssen und ein bisschen Netflix im Bett zu gucken.

Dienstag ging es weiter zum Lake Taupo, nicht weit von Rotorua entfernt. Auf dem Weg habe ich an den „Craters of the Moons“ gehalten, einem weiteren vulkanischen Gebiet, das entlang Dampfquellen und brodelnden Kratern führt und an die Mondlandschaft erinnert. 

Der Lake Taupo ist der Katersee eines vor rund 26.500 Jahren kollabierten Vulkans und mit einer Länge von 40 km, einer Breite von 28 km und einer Fläche von 622 km² der größte See Neuseelands. Der See und die Stadt Taupo habe sich nach Heimat angefühlt und ich habe zum ersten Mal in Neuseeland einen Fahrradweg gesehen, den ich, da das Hostel auch einen Fahrradverleih betreibt, am nächsten Tag direkt genutzt habe. Neuseeland ist generell eher auf Autos ausgerichtet und man sieht so gut wie keine Fahrradfahrer. Auch als Fußgänger hat man es nicht immer leicht. Entlang des Fahrradwegs habe ich Äpfel und Brombeeren gepflückt, die neueste Folge vom Fest & Flauschig Podcast gehört und einen insgesamt gefühlt ziemlich deutschen Tag verbracht. Abends saß ich in der hosteleigenen Sauna und habe mich mental und körperlich auf meine lange nicht ganz ungefährliche Wanderung am nächsten Morgen vorbereitet.

Donnerstag habe ich mich um 5 Uhr in der Früh auf den Weg nach Tongariro, südlich vom Lake Taupo gelegen, gemacht. Dort sollte ich mich um 6 Uhr mit Lucille, Bérangère und Marine am Parkplatz treffen. Wie sich herausstellte hatten sich an dem Tag auch etliche weitere hundert Menschen vorgenommen, das Tongariro-Massiv gleich Frodo und Co zu überqueren und es gab auch nicht nur e i n e n Parkplatz. Da irgendwo im Nirgendwo, hatte ich weder Telefonempfang noch mobile Daten und war um 6.45 Uhr kurz vorm Nervenzusammenbruch, bis es plötzlich an der Scheibe klopfte und ich in Lucilles strahlendes Gesicht blickte. Einer der bisher schönsten Augenblicke 2020 :).

Wir hatten einen guten Plan. Ein Auto wollten wir am Ende des 20 km langen Wanderwegs parken und mit dem anderen zum Startpunkt fahren. Damit wollten wir uns die 50 € Shuttlebus-Abzocke pro Person ersparen. Auf dem offiziellen Riesenparkplatz des Startpunkts angekommen waren dann Parkschilder und es hieß auch vom Sicherheitspersonal dort, man dürfte maximal nur 4 Stunden parken und könnte andernfalls mit Abschleppkosten von ca. 300 € rechnen. Offensichtlich eine weitere Touristenabzocke, da niemand das Massiv unter 7 Stunden überqueren kann. Wir haben hin und her überlegt, ob nochmal jemand das Auto zum anderen Parkplatz fährt und mit dem Shuttlebus zurück kommt, haben aber dann entschieden, dass wir uns nicht verrückt machen lassen. Der Parkplatz ist ganz offensichtlich für eine große Anzahl von Autos ausgelegt und es schien als wollte man uns nur dazu bringen, Geld für das Shuttle auszugeben. Dass ein Abschleppdienst mehrere Hundert Falschparker abschleppen würde, schien unwahrscheinlich (und dass wir recht behielten sollten sei hiermit schon einmal vorweggenommen).

Der Weg war lang und beschwerlich (nicht umsonst wird ein Teilabschnitt Devil's Staircase genannt und man muss aufgrund der extrem wechselhaften hochalpinen Wetterbedingungen von Handschuhen und Thermounterwäsche bis T-Shirt und Sonnencreme alles dabei haben) und mir ist wieder eingefallen warum ich meine Wanderschuhe so ungern trage. Obwohl ich damals Stunden mit professioneller Beratung im Laden verbracht und bestimmt mehrere Hundert Euro bezahlt habe, laufe ich mir nämlich jedes Mal die Hacken wund und die Zehen taub. Die fantastische Aussicht und unser Picknick oben angekommen, haben jedoch sämtliche Schmerzen und auch die Sorgen über unsere Parksituation vertrieben.

Nach unserer 8 stündigen Wanderung habe ich mir an der nächstgelegenen Raststätte ein Kleid übergeworfen, meine Wanderschuhe gegen Sandalen getauscht und bin noch direkt vier Stunden nach Wellington geheizt, eine wie immer wunderschöne Autofahrt durch malerische Landschaften. Die letzten Meter Richtung Wellington waren wie nach Hause kommen. Man konnte von Weitem eine mehr oder weniger moderne Architektur und Stadtlichter in der Nacht sehen. Ein Gefühl von Zivilisation, Kultur und Metropole lag in der Luft. Nach anderthalb Monaten Rednecksleben endlich mal wieder eine Stadt mit Klimaanlagen, Museen und Nachtleben, wo die Bordsteige nicht um 8 Uhr hochgeklappt werden. Ganz so einfach sollte es sich natürlich nicht gestalten...

Die erste Nacht habe ich im Hostel verbracht, die nächsten drei Nächte wollte ich couchsurfen, um das gesparte Geld lieber für gutes Essen und Kultur auszugeben. Mein Gastgeber, dessen Profil sich spitzenmäßig anhörte (zentrale Lage, eigenkreierte historische Stadtwanderung, mag gutes Essen und nimmt einen mit auf soziale Events mit Freunden) stellte sich leider Gottes als absoluter Reinfall raus, sodass ich nach nur einer Nacht doch wieder ins Hostel gezogen bin. Es gab weder eine Couch noch irgendeine andere Form von Matratze bei Tim und seine Wohnung ist das kleinste Einzimmerstudioapartment was ich je in meinem Leben gesehen, sodass ich auf der einzigen freien Stelle DIREKT neben seinem Bett auf dem Boden schlafen musste. Hinzu kommt, dass er keine Zweitbettwäsche hatte und mir stattdessen seine gegeben hat, während er selbst in seinen Klamotten auf dem nackten Bett geschlafen hat. Damit nicht genug - er leidet außerdem unter Schlafapnoe! Ein nicht ganz unwichtiges Detail, dass er wohl versäumt hat in sein Profil aufzunehmen.! Noch nie in meinem Leben habe ich einen so ungeeigneten Schlafplatz bei Couchsurfing erwischt. Sogar der Messie-Dachboden des Drogenlords von Kristiansand, auf den meine Freundin Anja und ich letzten Sommer durch Unwissen und Fehleinschätzung des Couchsurfprofils geklettert sind, uns dann aber unbemerkt aus der Hintertür geschlichen haben, schien gemütlicher.

Wellington selbst hat mir gut gefallen. Die Haupstadt des Landes am Hafen erinnert mich stark an Oslo. Ist klein, aber hat viel zu bieten, unter anderem eine wunderschöne Wasserfront. Freitagabend war ich mit einer Meetup Gruppe gemeinsam Abendessen. (Meetup ist eine Onlineplattform wo Einheimische Gruppenaktivitäten für Besucher oder neue Leute in einer Stadt organisieren – ein bisschen so wie die Erstiewoche an der Uni). Dort habe ich Maria und Kimberley kennengelernt, zwei unglaublich nette Mädels, die mich anschließend noch mit in ein Teehaus genommen haben. Kimberley kommt ursprünglich aus Indonesien, ist aber mit 13 nach Schottland gezogen und mit 17 nach Neuseeland. Sie kennt die besten Restaurants in Wellington und organisiert mehrmals wöchtenlich gemeinsame Mittag- oder Abendessen in ihren Liebingsrestaurants. Samstagmorgen war ich mit einer anderen Meetup Gruppe auf dem Mount Victoria, einem Hügel am Hafen von dem aus man eine tolle Aussicht auf die Stadt hat. Samstagmittag war ich mit Kimberly und ein paar Leuten chinesisch essen, das war richtig gut, und zwar im kantonesischen „Yum Cha“ Brunchstil mit verschiedenen Dim Sum auf einer rotierenden Tischplatte von der sich alle gemeinschaftlich bedienen und massenhaft chinesischem Tee. Im Aschluss bin ich mit ein paar Leuten zum Hafen spaziert wo der St. Patricks Day von der irischen Gemeinde mit einer bunt gemischten Parade aus Menschen in grünen Star Wars Outifts, Riverdance tanzenden Kindern und schottischen Dudelsackspielern vorgefeiert wurde. Vom Spirit des Heiligen Patricks erfasst haben wir uns auf die Suche nach dem besten Guiness der Stadt begeben. Danach bin ich schnell von Tims Wohnung ins Hostel gezogen und war pünktlich zu Beginn der Meetup Kneipentour wieder am Start. Nach der ersten Bar habe ich mich dann einer Gruppe von einer Französin, einem Iren und einem Italiener angeschlossen, die auf das Estère Konzert gegangen sind. Estère ist eine junge talentierte Sängerin, auch bekannt als die Empress of Electric Blue Witch-Hop. Das war ziemlich gut!

Danach waren wir noch Cocktails trinken und die Französin hat uns verrückte Reisegeschichten erzählt, unter anderem wie sie sowohl in Kolumbien als auch auf den polynesischen Inseln durch wahnsinnige Tropenkrankheiten fast gestorben wäre. In Polynesien hat sie durch Mücken das Denguefieber bekommen und ist wie der Name aus dem Französischen schon besagt wahnsinnig geworden und hat halluziniert und wollte sich vor Schmerzen den Kopf in der Wand einschlagen. Sie hat im Nachhinein alle ihre Haare verloren und sie sind nie wieder so schön nachgewachsen. Gott sei Dank gibt es in Neuseeland einfach nichts Schlimmes.

Mittlerweile ist es schon Donnerstagabend, ich habe meinen Bericht immer noch nicht fertig, geschweige denn veröffentlicht und ich habe schon meine ersten drei Tage bei Jo und David auf der Oliven- und Haselnussfarm verbracht. Ich bin überglücklich und hätte es nicht besser treffen können. Jo und David I haben ein wunderschönes großes Anwesen mit Olivenbäumen, Haselnussbäumen, Gemüsegärten, Hühnern, Bienen und allem drum und dran. Es gibt enorm viel gutes Essen und Wein. Ich habe mein eigenes Zimmer und teile mir ein Badezimmer mit Pam, David's Schwester und David II, Pam' Mann, die, wie jedes Jahr, zur Haselnussernte aus Auckland angereist sindAlle sind in ihren späten 60ern und superwitzig. Während Jo und David I sich um andere Gartenarbeiten und Kochen kümmern, sitzen Pam, David II und ich zu dritt zusammen im Garten, sammeln und sortieren Haselnüsse und haben den Spaß unseres Lebens. Pam könnte glatt Stand-up Comedian sein und David II ihr Sidekick. Ich versorge uns mit Musik und Podcasts. Heute haben wir einen Abba-Liederratencontest gemacht und ich habe gewonnen. Freitag kommen noch Barb, David's andere “große“ Schwester und Brian ihr dementkrankeMann. Es kann nur noch großartiger werden.

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Hey everyone!

I hope, you are doing ok and that you can more or less carry on with the things you like despite the restrictions.

For me, all of this seems still quite far away. In New Zealand there is still only a couple of cases and although there are precautions for new people arriving and some of the country's bigger events have been cancelled, everyday life still looks normal. The hostels, restaurants and bars are still open and people seem to have no fear going out and having fun. I've been sharing many lunches and dinners with people from all over the world for the past couple of days.

I am writing this post from the Bluebridge Ferry that takes me from Wellington to Picton on the South Island. The ferry is packed and there are no special measurements in place. I guess I can be lucky to be in New Zealand at the moment. I am slowly starting to fear though that I might not be allowed back home in the near future if things continue to get more and more out of hand. Take good care of yourselves everyone!

I will arrive in Picton in the evening today. From there it is an hour drive to my new job. I will pick hazelnuts on a hazelnut and olive tree farm for about a week. After that I will continue to Takaka and help out a couple with their vege and flower gardens and then head down the west coast.

The last couple of days in Katikati were fun. Jean-Marc, Vivienne and I collected mussels at the Orokawa Bay. First time for me! Jean- Marc and I had our first unsuccessful attempt on Friday afternoon when the tide was high and the waves way too strong. We did a better research for Saturday morning and went early when the water was just coming in again. Doesn't mean that the waves and the rip currents were less strong to be honest, but at least we got to the rocks without having to dive. Jean-Marc threw himself into the roaring waves, loosened the mussels from the rocks and passed them over to me. I carried them to the beach and Vivienne sorted and packed them. Jean-Marc definitely has a crush on Lucille and wanted to impress her with the mussel catching. I was glad to assist. Lucille had previously worked at Paul's as well before she went on a road trip with her French friend Bérangère. On Saturday, they returned for one night to Paul's place. We had our excellent mussels for dinner and meat for dessert. It took poor Bérangère forever to get to New Zealand and she only had two weeks of holiday in total. Her initial flight got canceled due to the current circumstances. It took her more than a day to find another one. When she finally left France and had been in the air for a couple of hours, the plane suddenly had to turn back and land in Vienna as one of the passengers showed worrying symptoms. She then also had to spend an extra night in Singapore, and, on top of that, her luggage got lost somewhere on the way and never made it to New Zealand.

Last Sunday (8th of March) I left Katikati and went on to Rotorua. As the town is build on a vulcano, it is known for its geothermal activities and smell of sulfur. Many of the thermal springs are used for thermal baths and for heating in the winter time. I spent two nights in a hostel in Rotorua and finally had time for a yoga session – this time in the thermal Kuirau Park surrounded by bubbly sulfur springs that hopefully had some complementary healing effects. On Monday, I met with Lucille, Bérangère and another French girl who all had made their way down to Rotorua. We went for a hike in the Redwood forest, but got hit by a poweful rain shower and returned to our hostels soaking wet. In a way, it was a nice excuse to just spend the rest of the day in bed with Netflix not feeling the pressure of using every minute of your stay for exploring.

On Tuesday, I continued further south to Lake Taupo. On the way I stopped at the „Craters of the Moons“, another volcanic area with a geothermal walkway along bubbling craters and lunar landscape. Lake Taupo is in the caldera of the Taupo volcano that collapsed around 26,500 years ago. With a surface area of 622 square kilometres, it is the largest lake by surface area in New Zealand. The lake and the town Taupo felt like home a bit. It was the first time that I saw an actual bicycle track in New Zealand. New Zealand is generally mostly concerned with cars. It is not very bike or pedestrian friendly. I hired a bike from the hostel the next day and rode along the lake. I picked apples and blackberries along the way and listened to the latest episode of my German podcast. It was a good day. In the evening, I used the hostel's sauna and prepared mentally and physically for the long and possibly dangerous hike the next day.

Thursday morning I left the hostel really early and headed south to Tongagiro where I was supposed to meet Lucille, Bérangère and Marine at 6 am in the parking lot of the Tongariro crossing. Turned out another couple of hundreds of people were similarly eager to start their walk early and there was not only o n e parking lot. As we were in the middle of nowhere really, there was no phone reception or mobile data and it was pitch black outside. At 6.45 I thought I would have a mental breakdown after I had been to every parking lot and then just parked somewhere on the side of the road like many others, when all of a sudden somebody knocked on my window and I looked up into Lucille's bright smile. Probably one of the best moments of 2020 so far :).

We had an excellent plan. We had two cars and wanted to park one at either side of the mountain (as it is a crossing and not a loop walk) to avoid paying 50 € per person for the tourist trap shuttle bus service. So we left Lucille's car at the end of the track and drove with mine to the starting point onto a huge parking lot. Both the signs and the security guard were saying that parking is restricted to 4 hours though and that we could face a fee of 300 € for having the car towed away. We felt ripped off because no one can do the walk under 7 hours and it was obviously another tourist trap. Spirits were low before we had even started the walk. We considered one of us taking back the car to the end point and taking the shuttle bus back to the start, but then decided it would all take too long and that it was just bullshit talk to make us use the shuttle and that there was no way they were really going to tow away hundreds of cars. So we took the risk, and, sorry for destroying the suspense, were happy to find the car (and all the othr cars) without a fine when we made it back.

The walk was long and painful. It is not without reason that a part of it is called Devil's Staircase. You also need to be prepared for all sorts of weather conditions and bring along gloves and thermos as well as a t-shirt and sunscreen. I also remembered why I do not like wearing my hiking boots. I have been having them for years now, they were expensive and I spent hours in the shop with a professional consultation, but either way, I end up with bloody heels and dead toes every single time. Luckily, the fantastic view and our lovely picknick once on the summit banished any physical pain or worry about the parking situation.

After our 8 hours hiking trip, I drove to the nearest motorway service area, changed into my summer dress and sandals and went for another 4 hours drive down to Wellington. As always, it was a beautiful drive through scenic farmlands. The last couple of metres felt like coming home. City lights and modern buildings were to be seen on the night sky. A sense of civilisation, culture and metropolis was in the air. After one and a half months of redneck lifestyle I was hoping for air conditioning, museums and a decent night life. Of course things didn't go as planned...

The first night I arrived late and spent in a cheap hostel. The next three days I was going to couchsurf to save money and spend it on good food and culture instead. My host's profile sounded like a dream – lives in central Wellington, created his own historic walk that he thinks is better than any guided tour, loves to eat and takes his guests on social events with his friends. Turned out, he was a bit of a fraud and a creep and I had to move to another hostel after the first night at his place. It is not that what he said was wrong per se, I guess it is just all up to interpretation. He certainly knows how to sell himself well online and how to leave out important bits of information. Yes, he lives centrally, but it was the smallest one room studio apartment I have ever seen in my life. Definitely not suitable for more than one person. There was no couch or any other form of mattress so that I had to sleep directly next to him on the floor. He didn't really have spare bedlinen either, so he gave me his pillow and duvet and slept in his clothes. Oh, also he had sleep apnea?! He was going to tell me he said, but he kind of only told me when I asked him right before going to bed what this machine on his bed shelf was for. And then he didn't actually use the mask..?! Never in my life have I been to such an unsuitable couchsurfing place. Even the filthy attic of Kristiansand's drug lord that my friend Anja and I accidentally got into from misjudging the host's couchsurfing profile seemed cozier. (We snuck out again through the backdoor).

And yes, he had come up with a walk where he pointed out the 4 or 5 important buildings of the town, but I could have done that in 20 minutes and could have learned more from google than from his 1,5 hour tour that was that long only because he's super unhealthy and slow, not because there was actually much to see or learn. He hates all vegetables and fruits, he has zero food at home and the friends he was talking about turned out to be strangers from meet up events. Get out of couchsurfing, you freak!

I did like Wellington though. The capital by the harbour reminds me a lot of Oslo. It is small but has a lot to offer, a beautiful waterfront for instance. On Friday I joined a meet up group for dinner in an Asian fusion restaurant with sharing menus. I got to know Kimberley and Maria, two wonderful girls that took me to a tea house afterwards. Kimberley knows the best restaurants in Wellington and organizes a few meet ups a week for lunch and dinner.

Saturday morning I hiked with another meet up group up the Mount Victoria, a hill by the harbour that rewards you with a beautiful view over the city. For lunch I joined Kimberly and a group of people to a Cantonese Yum Cha brunch style restaurant with heaps of tasty dim sum and Chinese tea on a rotating table. We then watched a pretty random and two days early but maybe the only there is this year St. Patrick's Day parade, and, inspired by the holy spirit, went on a rather unsuccessful hunt for the best Guiness in town. After reaching the right level of Dutch courage, I rushed to Tim's apartment, gathered all my things and moved to the hostel. I made it back in time for the meet up pub crawl and then joined a small group of people for an Estère concert. Estère is a talented young artist, also known as the Empress of Electric Blue Witch-Hop. We then continued to a cocktail bar and listened to the most horrific travel stories of a French lady that nearly died several times and lost all her hair due to tropical illnesses from mosquito bites. Happy, there is none of that stuff in New Zealand.

It is now Thursday evening already and I still haven't finished this entry, let alone published it. I already spent three days on Jo and David I's hazelnut and olive tree farm. I couldn't be happier. Jo and David I have a beautiful big property with around 150 hazelnut trees and around 400 olive trees, a vege garden, chickens and bees. There's lots of good food and wine here. I have my own very nice room and am sharing the bathroom with Pam, David I's sister and David II, Pam's husband, who have come down from Auckland for the annual hazelnut harvest. Jo, Pam and the two Davids are in their late 60s and hilarious. While Jo and David I take care of the vege garden and cooking, Pam, David II and I are raking, picking up and sorting the hazelnuts. I am having such a good time with these two. Pam is a true a comedian and David II her sidekick. I am providing the music. Today, we had an Abba song guessing competition and I won. Tomorrow, Barb, David's other bigger sister and Brian, her demented husband are coming for the weekend. This can only get even better.

Muschelfangen mit Vivienne und Jean-Marc / Catching mussels with Vivienne and Jean-MarcKuirau Park in RotoruaCraters of the MoonOtumuheke hot springs in Taupo / Otumuheke heiße Quellen in TaupoTongariro crossing - sure you want to continue?/ Warnschilder bei der Tongariro ÜberquerungTongariroValerie, Bérangère, Marine, LucilleWellington from Mount Victoria lookoutSt. Patrick's DayWellingtonWellington Hafen / Wellington waterfrontJo and David's Oliven- und Haselnussfarm. Sie haben mehrere Goldauszeichnungen für ihr Öl gewonnen / Jo and David's olive and hazelnut farm. They have won several awards for their olive oil.Mehr Schafe / More sheepHaselnussbäume - Wir müssen die Nüsse nicht pflücken. Sie liegen schon am Bodenm, wir haken sie zusammen, sammeln sie auf und sortieren sie. / Hazelnut trees - The nuts have already fallen off, we just collect and sort themPam, me and David II - We work six hours a day and sometimes we go nuts / Pam, ich und David II - Wir arbeiten sechs Stunden am Tag und werden ab und zu ein bisschen wahnsinnig

 

Piha / Coromandel / Katikati

06März2020

 Grüße aus Katikati, der Avocado-Hauptstadt Neuseelands!

Hier bin ich am Sonntagabend (1.3.) angekommen nachdem ich das Wochenende in Coromandel, einer der ehemaligen Goldregionen Neuseelands, verbracht habe.

In Katikati arbeite ich für Paul. Er ist pensionierter Elektriker. Er hat ein Holzhaus und mehrere kleine Holzhütten auf seinem Anwesen sowie Hühner, Schafe, ein paar Feijoa-Bäume und einen Gemüsegarten. Er nimmt saisonal bis zu fünf Helfer gleichzeitig auf. Wenn wir letzten der Saison in den nächsten Tagen abreisen, wird er die Hütten in denen wir momentan umsonst wohnen an Erntehelfer vermieten, die in den nächsten Wochen in die Region kommen um Kiwis und Avocados in den umliegenden Gärten zu pflücken.

Für vier Stunden Arbeit am Morgen bekommen wir Unterkunft und drei Mahlzeiten. Jean-Marc, ein Franzose, ist momentan für das Verlegen von neuem Rasen zuständig und kocht ab und zu das Mittagessen. Ich habe mich in den letzten Tagen hauptsächlich um den Garten gekümmert, dort Unkraut gezupft, Schafskot und Eierschalen verteilt und neue Pflanzen eingesetzt . Die anderen haben die Schafweiden gemäht und Zäune mit Motorölrückständen gestrichen. Unsere Arbeit wird erleichtert durch den fantastischen Ausblick auf die umliegenden Hügelfelder und unterlegt mit dem Sound von Magic FM. Dienstag hat es geregnet und wir haben stattdessen Pauls Haus einen überreifen Frühjahrsputz erteilt. 

Paul mag gerne Fleisch, viel Fleisch. Und Kartoffeln. Und Toastbrot. Das sieht man ihm auch an. Morgens, mittags und abends. Allzu lang kann ich hier nicht bleiben, das ist mir zu ungesund und ich merke, dass mein Magen gerne leichter essen möchte. Den anderen geht es ähnlich. Immerhin essen wir zu jeder Mahlzeit auch Avocados. Haufenweise. Die bekommen wir vom Nachbarn. Ich hoffe, dass die Wunderkräfte der Avocados die sonst ungesunde Ernährung wieder ausgleichen. Außerdem versuchen wir jeden Tag ein bisschen Sport im Garten zu treiben. Jean-Marc will in die französische Armee eintreten und trainiert jeden Tag mehrere Stunden. 

Die Nachmittage habe ich bisher mit Mailys (Französin) und Vivienne (Chinesin) verbracht. Montag waren wir in “der Stadt“ und haben uns die berühmte Katikati Mauerkunst angeschaut. Die Ortskerne in Neuseeland bestehen alle aus einer einzigen langen stark befahrenen Straße mit garagenartigen Gebäuden links und rechts, in denen die Geschäfte und Restaurants sind. Sowas wie „Bummeln“ gibt es hier nicht. Man erledigt was man zu erledigen hat und fährt zurück zu seinem Haus in die Wohnsiedlung oder Farm. Katikati hat immerhin ein paar bemalte Hauserwänder, aber wirklich schöner macht es den Ort auch nicht.

Dienstag haben wir eine historisch interessante und wunderschöne Wanderung enlang der alten Goldminen am Ohinemuri River in Karangahake gemacht. In den Tunneln, wo früher das Gold abgebaut wurde, haben wir sogar ein paar Glühwürmchen gesichtet.

Es gib sehr viele Wanderwege in den Wäldern von Katikati. Mittwoch bin ich mit Vivienne zu einem Wasserfall gelaufen. Da es innerhalb des von uns gewählten Wanderwegs fünf Routenvariationen gab und die Beschilderung sehr irreführend war, sind wir doppelt so lang wie erwartet gewandert. Als wir endlich am Wasserfall ankamen wollte ich zur Erfrischung ein bisschen durch das Wasser waden, wurde aber direkt von einem Wildaal überrascht, der mich aus der Fassung gebracht hat. Aus Panik bin ich auf einen Stein geklettert und wollte nicht mehr runter kommen, da der Aal mich wie ein Hai umzirkelt hat. Vivienne hatte die grandiose Idee ihn zu fangen und in ihrer Einkaufstasche mitzunehmen, damit wir mal etwas anderes als Fleisch zum Abendessen bekommen. Erst hat sie versucht ihn mit einem Taschentuch zu greifen und dann hat sie ihre Tasche direkt ins Wasser getaucht, aber leider wollte er nicht reinschwimmen. Immerhin hat sie ihn so gut abgelenkt, dass ich unversehrt zurück an Land springen konnte.

Die Landschaft in und um Katikati ist traumhaft, aber ich komme hier nicht so sehr zur Ruhe wie an den anderen Orten. Die Tage hier sind sehr getaktet und mit dem gesprächigen Paul und den anderen Freiwilligen herum ist immer was los. Ich versuche schon seit Montag diesen Eintrag zu schreiben und zu veröffentlichen, aber komme kaum dazu. Paul ist voll von guten Geschichten. Er ist viel gereist in seinem Leben. Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten über seine Reisen durch die Südstaaten von Amerika, auf denen er sich von Klapperschlangenfleisch und Tequila mit Schlangenblut ernährt hat. 

Ich denke, nach dem Wochenende werde ich mich langsam Richtung Süden begeben und noch ein paar Tage in Wellington verbringen. Ab dem 16. März habe ich einen Freiwilligenjob im Norden der Südinsel. Ich werde versuchen ein paar Leute zu finden, die mit übersetzen wollen, um die Fährkosten zu teilen. Auf Facebook gibt es extra eine Seite, wo sich Leute zusammenfinden können.

Letzten Freitag bin ich nach meinem letzten Morgen in Piha nach Coromandel gefahren, einer Halbinsel zwischen Auckland und Katikati, von der alle schwärmen. In der Tat ist es dort wunderschön. Die Serpentinenfahrt entlang der Küste allein ist schon traumhaft. Als Erstes kommt man durch Thames, der einst zweitgrößten Stadt Neuseelands mit der Entdeckung des Goldes. Dort habe ich mir Fish'n'Chips gegönnt und ein paar Platiskblumen zur Dekoration meines Nissans gekauft. Dann weiter hoch bis zum gleichnamigen Ort Coromandel und rechts herüber zur Ostküste nach Whangapoua, wo mein Campingplatz lag. Von dort sind es nur 15 Minuten zum New Chum Beach, einer der Top 20 schönsten Naturstrände weltweit, der vom Parkplatz nur durch eine 30 minütige Wanderung entlang der steinigen Küste und anschließendem Trampelpfad erreichbar ist. Die Wellen dort sind einigermaßen überschaubar und man kann nach einigen Metern immerhin seitwärts schwimmen. Eine Stunde südlich mit dem Auto erreicht man den Hot Water Beach. Der hat mir besonders gut gefallen. Dort kann man sich mit Schaufeln ein Loch im Sand graben und den Sonnenuntergang genießen, während die Fingerspitzen zu Rosinen verschrumpeln. Die unter dem Strand liegenden natürlichen heißen Quellen sorgen für eine angenehme Badewannentemperatur.

Sonntag bin ich auf dem Kauaeranga Pfad die Spitzen der Bergkette „The Pinnacles“ in 759 m Höhe erklommen. Ein hin und zurück 7 stündiger Wanderweg der einst von Packpferden genutzt wurde, die im frühen 20. Jahrhundert Vorräte für die Kauri Holzfäller, Gumdiggers und Goldminenarbeiter transportiert haben. Sonntag war es betrübt was zum Wandern perfekt war, aber leider dazu geführt hat, dass man oben angekommen kaum seine eigene Hand, geschweige denn die Bergspitzen sehen konnte :). Die Aussicht habe ich dann im Nachhinein nocheinmal im Internet genossen.

Die knapp zwei Wochen in Piha waren super entspannt. Genauso entspannt wie Great Barrier Island. Ich könnte mir vorstellen dort am Ende meines Trips nochmal ein paar Tage zu verbringen. Im Hostel dort erlebt man Entschleunigung pur. Wenn man kein Surfer ist, gibt es im Ort Piha nicht besonders viel zu tun, sodass einem nichts anderes übrig bleibt als die Vorzüge des Hostels zu genießen und ab und zu zum nahgelegenen Wasserfall ud Strand zu wandern. Auch die Gäste sind alle hin und weg vom schönen Anwesen und der heimischen Atmosphäre. Sollte ich tatsächlich eines Tages mein eigenes Bed and Breakfast (voraussichtlich aber ohne Breakfast) eröffnen, werde ich mich stark an Geoff's Vision orientieren. Der offene Wohnbereich lädt sowohl zum Relaxen als auch zum Quatschen ein. Es gibt keinen spürbaren Unterschied zwischen den Gästen und dem Personal. Man unterhält sich, tauscht Rezepte und Zutaten aus, nimmt sich gegenseitig im Auto mit zum Strand, schaut Netflix zusammen, dies und jenes.

Ich habe wie immer viel Zeit in der Küche verbracht. Da es in Piha nur einen sehr kleinen teuren Laden gibt, bringen die meisten Gäste viel Proviant aus Auckland mit und lassen dann bei der Abreise Einiges zurück. Ich habe jeden Tag versucht, die Reste zu verwerten. Ich habe Bananenbrot für alle Gäste gebacken, Rosmarinsirup hergestellt, ein neues Pfannkuchenrezept ausprobiert mit Zucker und ein paar Spritzern Zitronensaft als Topping (sehr leicht und lecker), Tomatensuppe mit Reis gekocht und Gemüseburgerpatties aus Linsen und Süßkartoffeln mit Cornflakesresten als Panade.

Einen Nachmittag habe ich mich länger mit unserem Gast Michael aus Köpenick unterhalten. Er meint ich sollte unbedingt mein Hostel in Brandenburg an einem Fahrradpfad eröffnen und Kuchen anbieten. Das würde gerade boomen. Er hätte da auch Connections über einige Ecken. Michael ist Mitte siebzig und schon Urgroßvater. Er ist Hobbymaler und hat mir eins seiner Landschaftsbilder in Postkartengröße geschenkt. Vielleicht melde ich mich mal bei ihm, wenn ich wieder in Deutschland bin.

Geoff, der Besitzer des Hostels, wohnt gegenüber, aber kommt selbst nur abends mal vorbei. Er hat noch einen Vollzeitjob als Bauarbeiter in Auckland. Er meint, er könnte auch vom Hostel allein leben, aber hat vor, noch ein Haus zu kaufen und braucht das extra Geld. Er hat das Hostel vor 15 Jahren nach den Plänen einer talentierten Architektin selbst gebaut. Er ist nebenbei auch Surfer und Rettungsschwimmer und übernimmt einige Schichten am Piha Beach. Der Piha Beach ist durch seine extremen Wellen und Rippströmungen der gefährlichste Strand Neuseelands. Dort finden regelmäßig Surfermeisterschaften statt. Der Strand wird auch „Death Beach“ genannt und hat eine eigene Reality Show im Fernsehen „Piha Rescue“, in der Geoff ab und zu mal auftaucht. Generell kann man in Neuseeland nicht wirklich im Meer schwimmen. Man wadert stattdessen bedächtig ins Wasser und lässt sich idealerweise mit einem kleinen Sprung seitwärts von den Wellen anspülen. Wenn man ein bisschen mutiger ist, macht man vielleicht auch einen Köpper unter der Welle her und steht SOFORT wieder auf oder lässt sich mit dem Rücken zu den Wellen einmal komplett überspülen. Wenn es einem zu riskant wird läuft man im Seitwärtsgang langsam wieder zurück, um nicht plötzlich von hinten von einer Riesenwelle überrascht und weggerissen zu werden. Keine Sorge, ich habe den Trick raus. 

Jeff und Geoff sind übrigens unterschiedliche Personen. Im letzten Beitrag habe ich euch von Jeff erzählt. Er ist Angestellter und Exekutivkraft. Er war selbst Gast vor ein paar Jahren. Ihm hat es so gut gefallen, dass er Geoff gefragt hat, ob er zufällig Unterstützung bräuchte. Seitdem wohnt er im Hostel und arbeitet 24/7. Jeff ist speziell. Er hat bis er 50 war bei seinen Eltern gewohnt und wurde als sie in eine kleinere Wohnung gezogen sind endlich rausgeschmissen. Er ist ruhig und unauffällig und meidet menschlichen Kontakt. Manchmal fragt man sich wo er ist, um ihn dann mit Schrecken im Sandsack in der Ecke sitzen zu sehen. Dann fragt man sich wie lange er wohl schon dort saß und Gespräche belauscht hat. Mich mochte er glaube ich gern, weil ich 100 % bei der Arbeit gegeben habe und wir die gleiche Leidenschaft geteilt haben, die Nationalität unserer Gäste anhand der Namen zu erraten. Am Tag vor meiner Abreise hat sich Jeff mit zu mir direkt gegenüber an den Tisch gesetzt - ein normalerweise unerdenklicher Zustand - und hat gesagt, dass er meine Gesellschaft vermissen wird. 

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Greetings from Katikati, New Zealand's avocado capital!

I arrived here on Sunday evening (1st of March) after having spent the weekend in Coromandel, New Zealand's gold capital.

In Katikati I am working for Paul. He is a retired electrician and jack of all trades. He lives in a wooden house and has several wooden cabins on his property as well as chickens, sheep, a few feijoa trees and a vege garden. He accommodates up to five volunteers at a time. We are the last volunteers for this season and after we leave, he will rent out his cabins to seasonal workers who pick kiwis and avocados in the many surrounding orchards.

For four hours of work in the mornings, we get accommodation and three meals a day. Jean-Marc, a French guy, is currently laying out new grass patches and prepares some of the lunches and dinners. I took care of the garden the past couple of days, mostly weeding and pouring sheep poo :). The others have mowed the lawn and painted the fences with gasoline residue. Paul is very keen on not wasting anything. Tuesday it rained the whole day and we gave the house a long overdue big spring cleaning instead. Our everyday chores are lightened by the fantastic views over the Katikati hills and accompanied by the sound of Magic FM.

Paul likes to eat meat. A lot. And potatoes. And toast. For breakfast, lunch and dinner. It is quite visible on him. I can't stay here for too long. I can feel my stomach revolting and I want to live healthier. On the other hand, we eat plenty of avocados as well. We get buckets and buckets from the neighbours around. I am hoping the healing power of avocado balance out the negative effects of all the meat we eat. We also try to do some daily exercise in the garden. Jean-Marc wants to join the French army and does extra hard workouts.

The afternoons I have spent mostly with Mailys (French) and Vivienne (Chinese). Monday, we went "to town" and did the famous Katikati mural walk. The small town centres in New Zealand mainly consist of one long very frequented road with garage looking buildings on either side where you find shops and restaurants. There's not such a thing as window shopping or just taking a stroll through town. You do your errands and you come back to your house. Katikati has at least some pretty wall paintings, but they don't really help the overall aesthetics.

On Tuesday, we went for a historically interesting and scenic hike along the old gold mines on the Ohinemuri River in Karangahake. Inside the tunnels we even saw some glow worms. On Wednesday, I did another trail with Vivienne to one of the waterfalls. As there was five sub trails to the main trail and the signs were pretty confusing, we ended up doing a loop walk and an additional walk to the swimming holes. I was happy to cool of my legs in the water until I was viciously attacked by a wild eel. I panicked and jumped on a rock where the eel started circling me. Vivienne had the brilliant idea of catching the eel for dinner so that we could perhaps skip the meat for once. She first tried grabbing it with a tissue and then put her shopping bag inside the water, but the eel would not swim inside. Nevertheless, she managed to distract it enough so that I could jump back to land unharmed.

Paul's place in Katikati is beautiful. Nevertheless, I don't really get to relax as much as I did in the other places. The days are pretty full of work and food and with chatty Paul and the other volunteers around, there is always something going on. I have been trying to write and post this text since Monday, but never got around to it. Shitty wifi does not help either. Paul is full of good stories, I give im that. He has travelled a lot. In particular I enjoyed his stories about his road trip through the Southern States where he lived off rattlesnake meat and tequila shots with snake blood.

I am considering heading South towards Wellington after the weekend. On March 16th I am starting my new job in the North of the South Island. I might try to find people who need a lift to share costs with. There seems to be facebook groups for that.

Last Friday after work I left Piha and drove to Coromandel, a penninsula between Auckland and Katikati that everbody keeps recommending to me. Indeed it was a beautiful spot. The scenic windy roads along the coast are in itself worth going. First you pass Thames, once New Zealand's second biggest town during the gold rush. I got some fish'n'chips there and bought fake flowers to decorate my car. I continued North through Coromandel town and headed East to Whangapoua to the campsite. From there it was only a 15 minutes drive to the New Chum Beach, one of the top 20 most beautiful nature beaches in the world. You have to walk for another 30 minutes along the stony coast and on a little trail to reach it. The waves there are high but not as rough as oher places and you can swim sideways after a few metres. One hour South of New Chum Beach is the Hot Water Beach. It is located over underground hot springs that filter up through the sand. You can dig your own hole with a shovel and enjoy the sunset while lying in perfect bath tub temperature and watching your fingertips wrinkle.

On Sunday, I hiked the Kauaeranga track 759 m up to the summit of the mountain chain “The Pinnacles”. It is a 7 hours return walk that follows the track of the packhorses that carried up the goods for the Kauri timber lodgers, gum diggers and gold miners in the early 20th century. Sunday saw cloudy weather which was very convenient for the walk itself, but deprived me of the beautiful view I was supposed to have at the top. It was so misty that I could barely see my own hand and had to google the view afterwards :).

My nearly two weeks in Piha before that were super relaxed, just like Great Barrier Island. I am considering going back there at the end of my trip to enjoy some peace and quiet. It is a place to completely unwind and reduce the pace of life. If you are not a surfer, there is not much to do in Piha, so you are left enjoying the merits of the beautiful hostel with the occasional walk to the nearby waterfall or beach. If I ever decide to open my own bed and breakfast, I will most definitely follow the example of Geoff's vision. The open living space has corners for both relaxing and socializing. Guests and hosts become one, you talk, trade recipes and products, give each other a lift to the beach or watch Netflix together.

As always, I spent plenty of time in the kitchen. Since Piha only has one small overprized shop with a very limited selection, guests tend to bring their own food from Auckland and leave lots of leftovers when they depart. I tried to use up as much as possible. I made banana bread for the guests, rosemary sirup, tried a new pancake recipe with lemon juice and sugar as topping (very light and absolutely delicious), cooked tomato soup with rice and vege patties with lentils, sweet potatos and cornflake coating.

One afternoon I got to chat a bit longer with our guest Michael from Köpenick, a district in Berlin where I used to live. He supported me in my idea to open my bed and breakfast in Brandenburg somewhere along the bicycle route and suggested I bake cakes as well. (I am considering dropping the breakfast).  It's a booming business there! Michael is in his mid 70s, already a great grandfather and a hobby painter. He gave me one of his landscapes as a post card. 

Geoff, the owner of the hostel, lives next door, but drops by only in the evenings as he has a full time job in Auckland. He said, he could live off the hostel alone but wants to make extra money in order to buy another house. He build the hostel 15 years ago together with a talented architect that came up with a beautiful way to integrate the building into the surrounding nature. Geoff is also a surfer and a lifeguard and takes on some shifts at Piha beach. Piha beach has rough waves and rip currents which make it the most dangerous beach in New Zealand. Its second name is “Death Beach” and it has its own reality show called „Piha Rescue“ where Geoff from time to time stars in. People die on a regular basis there. Generally, you can't really swim in the ocean ever. Instead you slowly and carefully walk in, letting yourself get hit by the waves sideways while performing a little jump. If you are brave enough you might take a dive under the wave and then IMMEDIATELY get up again before the next one hits you like a train. If it gets too risky, you back up again sideways to avoid being swallowed by a monster wave from behind.

Jeff and Geoff are two different people by the way. In my last post I told you about Jeff. He is employee and executive of all matters. He came as a guest a few years ago and just never left. He is a peculiar man. Apparently he lived with his parents up until he was 50 and only got kicked out when they moved to a smaller apartment. He is calm and quiet and avoids human interactions. Sometimes you wonder where he's gone just to find him sitting on the beanbag in the corner of the room, and then you wonder how long he's been sitting there already listening to other people's stories. I think he liked me because I gave my job 100 % and we shared the same passion of guessing our guests nationalities by their names. On the night before my departure, he even sat down at the same table right across me -something that has never happend to anyone before - and told me he will miss my company.

 

Geoff's hostelDie Hühner haben rund 6 Eier pro Tag gelegt, die die Gäste für ein paar Cent kaufen konnten / The chicken lay around 6 eggs per day that the guests could purchase for a few centsWhen Jeff makes the bed... / Wenn Jeff das Bett machtThe beautiful kitchen with my fellow volunteer Linda who arrived after Yuuka / Die wunderschöne Küche mit meiner Kollegin Linda, die Yuukas Platz eingenommen hatMurrays Fish'n'Chips shop in PihaSurferPiha Rescue boatPiha beach sunset / SonnenuntergangOn the way to Coromandel / Auf dem Weg nach CoromandelOn the way to Coromandel / Auf dem Weg nach CoromandelNew Chum BeachHot Water BeachThe Pinnacles - Wunderschön, nicht wahr? / Beautiful, aren't they? :)Auf dem Campingplatz habe ich zum ersten Mal vernünftige Müllsortierung gesehen. Neuseeland liegt stark zurück. Paul verbrennt seinen Müll im Garten. / Proper waste sorting on the camping site. First time to see this. Paul burns his garbage in his garden.View to the neighbouring kiwi farm from Paul's place / Aussicht auf die gegenüberliegende Kiwi Farm von Paul's AnwesenKatikati townWalk along the gold mines / Entlang der alten GoldminenWhen we finally found the right way to the waterfalls / Als wir endlich den richtigen Weg zum Wasserfall gefunden habenEscape from the eel / Flucht vom WildaalAal zum Abendessen? / Eel for dinner?BootcampAvocado heaven / Avocado-SchlaraffenlandMagic FMPaul scaring the neighbour's dog / Paul verscheucht den NachbarshundAfter painting the fence with fuel / Ölverschmiert vom Zäunestreichen

Vorbereitungen für mein Leben auf der Straße / Preparing for my life on the road

19Feb2020

Hallo aus Piha!

Meine Knochen wurden nicht auf Great Barrier Island vergraben und ich bin Sonntagabend erfolgreich an meinem neuen Arbeitsplatz in Piha angekommen. Montag hat es zum ersten Mal seit Monaten im Norden geregnet. Das war eine willkommene Abfrischung und Erleichterung für all die Neuseeländer, die vom Regenwasser als einzige Wasserquelle abhängig sind. Jetzt aber erst einmal zum letzten, nicht weniger ereignisreichen Wochenende in Clevedon. 

Die wichtigsten Neuigkeiten im Überblick:
Ich bin stolze Besitzerin eines roten Nissan Sentra
In diesem Nissan Sentra hat am Tag des Kaufs durch ungünstige Umstände schon jemand probegeschlafen
Ich habe neuseeländische Adoptiveltern gewonnen
Ich habe ein neuseeländisches Konto und könnte ab jetzt theoretisch auch Geld verdienen

Fabian's Facebookseite hatte mir leiden keinen Aufschluss darüber gegeben, ob er wieder heil im Festland angekommen ist. Ich habe im Endeffekt keine weitere Investigation angestellt und hoffe einfach, dass meine einzige logische Erklärung der Situation korrekt ist: Die Erde an der Böschung ist mit alten Klamotten ausgelegt, damit der unkrautartige Jasmin nicht durchkommt (was aber nicht funktioniert). Der Knochen gehörte einem der Hühner oder einer der Enten, die im Garten herumlaufen und Robyn hat mir Essen gebracht, weil sie mich mochte.

Donnerstag sind Wendy und ich in einer Miniflugmaschine für 10 Personen von Barrier nach Auckland zurückgeflogen. An einem anderen Tag hätten wir angeblich auch mit James Cameron's (Avatar”) Hubschrauber abgeholt werden können, der in der Nähe von deren Wohnort stehtDie haben da irgendwelche privaten Verbindungen. Im Miniflugzeug war es aber auch schon aufregend genug. Ich saß direkt hinter Ethan, dem Piloten, der gefühlte 18 Jahre alt war und hatte eine top Aussicht. Am Flughafen wurden wir von Wendys Mann Ivan abgeholt. Ivan ist Motorsport- und Autofanatiker, Hobbymechaniker und hat eine Riesenwerkstatt, in der auch ein seltenes Rennauto von 1956 steht, mit dem er vorletztes Wochenende an einem Rennfahrturnier teilgenommen hat. Er trägt Vokuhila, Bierbauch und baut gerne viele Schimpfwörter in seine Sätze ein, ist aber alles andere als grummelig. Ganz im Gegenteil, er ist ein Sonnenschein und sehr interessiert und belesen. Sein Großvater ist um 1890 aus Dalmatien (heute Kroatien) nach Neuseeland ausgewandert, um als „Gumdigger“ zu arbeiten. Gumdiggers waren Männer und Frauen, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert das Harz von neuseeländischen Kauribäumen ausgruben.

Donnerstag haben wir nachmittags noch eine kleine Spritztour gemacht und ich konnte das Auto ausprobieren. Abends waren wir in einem der zwei Restaurants im kleinen Ort Clevedon essen. Ich wollte die beiden einladen, aber sie haben mich nicht gelassen. Freitagmorgen hatte ich meinen Termin mit der Bank und habe dort auch direkt eine Autoversicherung abgeschlossen. Wendy hat gefragt, ob ich auch eine Termin für meine Nägel und Augenbrauen machen möchte, bevor ich in meine weiteren Abentuer aufbreche, aber ich habe dankend abgelehnt.

Freitagabend war ich mit Andrew und seinem Arbeitskollegen Mino bei einem Nachtmarkt in einem Parkhaus. Dort waren Hunderte von Essens- und Klamottenständen, Dosenwerfen, Elektroramsch und dies und jenes. Eine Untergrundkirmes sozusagen. Wir haben Butter Chicken gegessen und unser Glück am Dosenwerfen versucht. Ich habe etwas besser abgeschnitten als die Männer, weil die Wurflinie für Frauen einen Meter weiter vorn war und ich 2 x 3 Würfe zum Preis von einem bekommen habe, aber gewonnen haben wir trotzdem nichts. Andrew habe ich mal vor ein paar Monaten in Oslo im Sprachencafe kennen gelernt kurz nachdem ich meinen Flug gebucht hatte. Er ist Neuseeländer und hat mir damals ein paar Tips gegeben. Er ist selbst immer in der ganzen Welt unterwegs und arbeitet an verschiedenen Bauprojekten. Zuletzt hat er geholfen eine Schule in Nepal wiederaufzubauen, die beim Erdbeben vor ein paar Jahren zerstört wurde. Momentan ist er in Auckland und renoviert dort ein Haus mit seinem Projektpartner Mino. Mino kommt aus Samoa, ist Bauingenieur, um die 60 Jahre alt und schreibt gerade an seiner Dissertation über Klimawandel.

Als Andrew mich nach Hause gebracht hat, sind wir noch dem Rat von Wendy gefolgt und einen kleinen Pfad zu einem Wasserfall in Clevedon gewandert, der voll von grünen Glühwürmchen war. Zusammen mit dem Wasserfall und dem Sternenhimmel ein wirklich wunderschönes Panorama. Der Südhimmel zeigt etwas mehr Sterne als der Nordhimmel weil das Zentrum der Milchstraße etwa 20° südlich des Äquators liegt. Kürzlich wurden 4.300 km² von Neuseelands Südinsel als internationales geschütztes Himmelsreservat anerkannt, dem größten Reservat dieser Art weltweit. Ich werde auf meiner weiteren Reise einige Observatorien besuchen.

 Samstag ist Wendy mit mir zum TÜV gefahren und wir haben das Auto von Frano auf mich umgemeldet. Wir haben in einem Second Hand Laden ein Kissen und Bettbezug gekauft und Wendy hat mir eine dünne Schaummatratze gegeben, die ich nun zusammengerollt im Kofferraum habe und bei Bedarf über die umgeklappten Rücksitze legen kann, wenn ich mal keine Unterkunft habe. Sie hat mir außerdem eine Pressskanne für Kaffee geschenkt, mir einen Teller, ein Weinglas und ein Satz Besteck mitgegeben und mir eine ihrer selbstgemachten Cremes geschenkt, die sowohl Körperlotion als auch Antiseptikum ist. Ivan und ich haben nachmittags das Auto auf Schäden geprüft, er hat eine Feder ausgewechselt und ich habe gelernt wie man Reifen wechselt :). Nach einer großen Waschaktion bin ich erst mit Ivan und später mit Andrew durch Südauckland gecruist und habe große Kreuzungen und die Autobahn getestet. Ab und zu verwechsle ich noch den Scheibenwischer und den Blinker, aber sonst läuft alles gut und macht Spaß auf der linken Straßenseite.

Leider habe ich am Tag des Kaufs direkt vergessen das Licht auszuschalten :). Nach dem Probefahren haben Andrew und ich abends noch Fish'n'Chips in Clevedon gegessen und als ihn nach Hause bringen wollte, sprang das Auto nicht mehr an. Dann hat er sich ein Uber bestellt, auf das wir ewig gewartet haben um dann auf der Karte, auf der man den Fahrer verfolgen kann, festzustellen, dass der er in die falsche Richtung gefahren ist. Letztendlich habe ich dann entschieden, dass Andrew in meinem Auto probeschlafen kann. Wendy war im Nachbarort bei ihrem Ekelkind babysitten und Ivan schon schlafen. Ich wollte die beiden nicht stören, aber am nächsten Morgen haben sie gelacht und gesagt, dass ich Andrew ruhig eins der Zimmer hätte anbieten können. Angeblich war es im Auto aber recht gemütlich und er konnte sich komplett ausstrecken. Nur muss ich eventuell noch ein größeres Kissen kaufen, weil der Oberköprter und Kopf leicht Schräglage nach unten haben.

Sonntagmorgen waren wir beim Bauernmarkt in Clevedon und ich habe Gemüse und Kräuter für die nächsten zwei Wochen eingekauft. Auch in Piha habe ich die Unterkunft umsonst, aber keine Verpflegung, da der Besitzer im Haus nebenan wohnt mit eigenem Haushalt und noch einen Vollzeitjob hat für den er täglich in die Stadt fahren muss. Nach dem Farmer's Market hieß es Abschied nehmen von Wendy und Ivan, die mich nun als Tochter ansehen und möchten, dass ich ihnen regelmäßig Bericht erstatte. Mama und Papa, ihr braucht euch also keine Sorgen um mich machen, ich bin in guten Händen, sollte ich auf irgendwelche Probleme stoßen. Im Anschluss wurden mir von Andrew noch der günstigste Supermarkt „Packnsave“ und der billigste Allesmöglicheladen „Warehouse“ (eine Mischung aus Baumarkt, Dänischem Bettenlager und Mediamarkt) gezeigt. Mit dem Kassenzettel von Packnsave habe ich 6 Cent Rabatt pro Liter bei der danebengelegenen Tankstelle bekommen. Es ist immer gut, Locals zu kennen. Nachdem mir also die wichtigsten Überlebenstricks beigebracht wurden, bin ich gegen Abend die malerische Serpentinenstraße des Scenic Dives” zu meinem nächsten Arbeitsort Piha gefahren.

Meine Arbeit in Piha ist wieder sehr übersichtlich. Ich arbeite nur zwei Stunden morgens von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr mit meiner Zimmergenossin Yuuka und dem Festangestellten Jeff. Wir machen die Betten, putzen die Bäder und die Gemeinschaftsküche, füttern die Hühner und sammeln Eier. Das ist alles. Yuuka ist ein Engel. Heute hat sie Geburtstag und wir haben zusammen Pizza gemacht und im Anschluss Schokoladenkuchen im Cafe nebenan geholt, mit dem sie schon seit Tagen liebäugelt. Ihre Mutter kommt ursprünglich aus Japan und ihr Vater ist Amerikaner mit schottischen und spanischen Wurzeln. Sie ist in Kalifornien geboren und wohnt aber seitdem sie fünf ist in Massachusetts. Sie wird heute zarte 23 Jahre alt, studiert Geologie und liebt die Alpen, weil sie früher immer Heidi geguckt hat. Nach Neuseeland wird sie nach Peru und Kirgistan reisen um dort das Farmleben in den Bergen zu erforschen.

Jeff nimmst sich gerne viel Zeit für das Bettenmachen, besonders für das Bügeln des oberen Teils der Laken, das später sichtbar ist, sodass es so aussieht als sei das ganze Laken gebügelt. Er wiegt außerdem die Kissen auf der Küchenwaage, um sicherzugehen, dass die schwereren unten liegen. Manchmal geht er mit dem Bügeleisen nochmal über das gemachte Bett für den finalen Schliff. Er ist ein drahtiger kleiner Mann und trägt Schuhe mit Zehentrenner. Er hat eine angenehme sanfte Stimme. Er wohnt in einem der Hostelzimmer und scheint nie zu essen. Man kann schwer sagen wie alt er ist, da er schulterlange graue Haare hat, aber ein sehr jugendliches Gesicht. 

Mehr zu Piha, den Surferstränden und dazugehörigen Surfern im nächsten Beitrag.

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Hello from Piha!

My bones were not buried on Great Barrier Island and I arrived safely in Piha on Sunday evening. Monday it rained for the first time in months which was a long yearned for relief for all the New Zealanders that depend on rain water as their only water source. But let's take a look at my last weekend in Clevedon first.

Latest news:
I am the proud owner of a red Nissan Sentra.
Due to peculiar circumstances I had to let a guy sleep in it on the day of purchase.
I have been adopted by New Zealand parents.
I have opened a New Zealand bank account and could theoretically start earning money now.

Fabian's facebook did unfortunately not give me any clues about whether he made it back to the mainland or not. In the end, I closed investigations and am hoping that the only logical explanation applies: The soil in the backyard is covered with old clothes so that the jasmine can't grow (which is not working). The bone belonged to one of the chickens or ducks that are wandering around the garden, and Robyn gave me food because she actually just liked me.

On Thursday, Wendy and I flew back from the Barrier to Auckland in a tiny little plane that can take up to 10 people. Apparently, if we had gone on a different day, we could have been picked up in James Cameron's (“Avatar”) helicopter that is parked somewhere close to where Wendy lives. They have some friendly connections somehow. I enjoyed the flight either way. I sat right behind the pilot, Ethan, who looked like he had just turned 18, and enjoyed a fantastic view. At the airport we were picked up by Wendy's husband Ivan. Ivan is a motor sport and car fanatic, hobby mechanic and has his own car garage that also accommodates a rare racing car from 1956 that he took to a car racing event the other weekend. Ivan likes to curse but he is not grumpy, quite the opposite. He's a sunshine, very interested in a wide range of subjects and well-read. His grandfather migrated from Dalmatia (now Croatia) to New Zealand around 1890 to work as a gum digger. Gum diggers were men and women who dug for kauri gum in the old kauri fields of New Zealand at the end of the 19th and early 20th centuries.

On Thursday, we went for a little joy ride and I got to test drive the car. In the evening we went to one of the two restaurants in Clevedon. I really wanted to invite the two for dinner, but they wouldn't let me pay. Friday morning I had an appointment with the bank to open my account and I bought a car insurance as well. Wendy asked if I wanted to get an appointment for my nails and eye brows as well before moving on to my next adventures, but I politely declined.

Friday evening I went to a night market in a car park with Andrew and his colleague Mino. There was hundreds of food and clothes stalls, tin can toss, cheap electronics and the likes. Like an underground fair. We had butter chicken and tried our hands at the tin cans. I did a lot better than the guys as the line for girls was a meter closer to the cans and for some reason I had two tries (2 x 3 throws) for the price of one, but still did not win anything.

I met Andrew a few months ago at the Mundo Lingo language event in Oslo right after I had booked my flight. He is a New Zealander and gave me some advice on my travel plans. He works all over the world on different building projects. Recently, he helped rebuilding a school in Nepal that had been destroyed in the earth quakes a few years ago. At the moment he is in Auckland renovating a house with his project partner Mino. Mino is from Samoa, he is a building engineer in his 60s and is currently writing his PHD thesis on climate change.

After Andrew took me home, we followed Wendy's advice and walked up a small trail to a waterfall in Clevedon. As we walked back we realised the river was full of green glow worms. The waterfall, the night sky and the glow worms combined might just have been one of the most beautiful views I have ever seen. The Southern sky has more stars than the Northern sky as the centre of the milkyway lies around 20° South of the equator. Recently, 4,300 km² of New Zealand's South island was recognised as an internationally protected sky sanctuary, the biggest sanctuary of that kind in the world. I am definitely going to a couple of observatories on my trip.

Saturday, Wendy took me to register the car and then to a second hand shop to buy a pillow and a duvet. She gave me a skinny foam mattress that I can put in the trunk and fold out on the back seats in case I do not get an accommodation for the night. She also gave me a French coffee press, a plate, a wine glass, a set of cutlery and a jar of her homemade body lotion with antiseptic effects. In the afternoon, Ivan and I put the car on the hoist and checked it for damages. He put in a new spring and showed me how to change the tires. After a big wash, I went first with Ivan and later with Andrew on a longer test drive through South Auckland. I tried the motorway and big intersections. I still confuse the windscreen wiper with the indicator sometimes, but otherwise I am fine and it is fun to be on the left lane.

Unfortunately, I forgot to turn off the lights already on the first night and ran out of battery. Embarassing. After the test drive, Andrew and I had fish and chips, which, by the way, strangely enough, come with egg, sausage and salad and when I wanted to take him home afterwards, we could not get the car to start. He then ordered an Uber that never arrived cause it went the wrong direction. In the end I decided he could test sleep in my car in front of the house. Wendy was out of town babysitting her grand daughter and Ivan was already asleep so I did not want to bother them.  I was super embarassed and did not feel like explaining the situation to Ivan and Wendy the next morning, but, amazing as they are, they just laughed wondered why I didn't offer "that poor bastard" a room inside the house. At least I know now that the car is apparently quite comfortable to sleep in and that you can stretch out completely.

Sunday morning, we went to the farmer's market in Clevedon and I bought veges and herbs for the next two weeks. In Piha as well I get the accommodation for free but have to bring my own food. After the farmer's market it was farewell time. Wendy and Ivan waved me goodbye, told me I am  their daughter now and asked me to report to them every once in a while. They might also come to visit me in Piha.

Before I left to Piha, Andrew showed me the cheapest supermarket called “Pack'n'save” and the cheapest store for EVERYTHING else called “Warehouse”. The receipt from Packnsave gave me a 6 cent discount per litre on the gasoline next door. Great to have a local that knows all the best deals. After learning the most important life hacks, I started my scenic drive on the windy roads to Piha.

The work in Piha is pretty easy. I work only two hours from 10.30 am to 12.30 pm. It's me, my roommate Yuuka who is also a volunteer and the full time employee Jeff. We make the beds, clean the bathrooms and the kitchen, feed the chickens and collect the eggs. Yuuka is an angel, the most adorable girl I have ever met. Today is her birthday and we made pizza with my favourite recipe. Then we got chocolate cake in the cafe down the road that she has had her eyes on for a couple of days already. Her mother is from Japan and her father from the US with Scottish roots. Yuuka was born in California but moved to Massachusetts when she was five. Today she turns sweet 23. She studies geology and loves the Alps from watching Heidi when she was a kid. Next she is going to Peru and then Kyrgyzstan to do research on farming life in the mountains.

Jeff likes to take his time making the beds, especially ironing the top part of the sheet so it looks like the entire sheet is ironed. He weighs the pillows on the kitchen scale to make sure the heavier one is on the bottom and sometimes he gives the bed an extra brush with the iron after it's made. He wears shoes that separate the toes and has a bouncy but noiseless walk. He has a very gentle voice and lives in one of the hostel rooms. He never seems to eat. It is hard to tell how old he is as he has shoulder long grey hair but a very young face.

More about Piha, the surf beaches and the surfer boys next week.

 

Per Anhalter über die Insel / Hitchhiking around the island

12Feb2020

Hallo!

Die letzten Tage habe ich viel erlebt.

Donnerstag musste ich morgens eins der zwei Häuser ein bisschen aufräumen und habe nebenbei den Waitangi Nationalfeiertag im Maori TV verfolgt. Wie es aussieht, scheinen die Maori den Tag zu zelebrieren, während die Kiwis ihn nicht eimal erwähnen.

Donnerstagabend war ich mit Wendy, Frano und ihrem anderen Sohn Winny mit Freundin Serena, die über das Wochenende zu Besuch waren, im Currach Irish Pub. Der Pub ist laut Reiseführer und Zertifikat an der Wand unter den Top 50 besten Irish Pubs der Welt. Das kann ich jetzt nicht unbedingt unterstützen, aber das hängt sicherlich damit zusammen, dass der Besitzer in den letzten Jahren öfters gewechselt hat. Die Pommes waren labbrig und das Kohelsäurefass vom Bier leer. Die Livemusik war je nach Künstler mal besser und mal schlechter, aber insgesamt sehr unerhaltsam. Ist sehr interessant wie spartanisch das Leben hier ist. Ich habe den ganzen Abend niemanden an seinem Handy gesehen und die meisten schienen direkt vom Hof in den Pub gekommen zu sein – mit dreckverkrusteten Körpern, Gummistiefeln oder barfuß, sowohl das Publikum als auch die Künstler. Ich habe mich mit meinem gewaschenen Haar und meinen Sportschuhen komplett overdressed gefühlt.

So wie hier stelle ich mir auch die Südstaaten vor. Die Leute fahren mit brauner Lederhaut und barfuß in klapprigen Pick-ups mit Gartengeräten, Angelruten und sonstigem Werkzeug hin und her und haben immer irgendwelche kleinen Jobs zu erledigen. Meistens haben sie auch schon das ein oder andere Bier getrunken und Sitzgurte scheinen nicht zu existieren - vielleicht weil sie in die nacken Bierbauch schneiden würden.

Die drei Fischer, die Donnerstag ankamen, waren sehr erfolgreich und haben Freitag und Samstag Königsfisch und Jakobsmuscheln erbeutet und für alle zubereitet.

Freitag bin ich zur Inselbrauerei unten an der Straße. Sie haben von Donnerstag bis Sonntag geöffnet und füllen einem veschiedene Sorten Bier und Cider in mitgebrachte Flaschen ab. Manche Leute kommen mit Riesen Milchkannen aus Metall. Auch die Brauerei ist natürlich 100 % solarbetrieben und so heißt die beliebteste Sorte “Aotea Solar Charged”.

Samstag und Sonntag hatte ich frei (auch wenn ich sonst nicht viel arbeite). Samstag habe ich mich schon früh morgens an die Straße gestellt um auf die andere Seite der Insel zu kommen. Es ist eine ca. 40 minütige Fahrt vom einem zum anderen Ende. Das Trampen klappt hier wirklich super, niemand fährt vorbei ohne anzuhalten. Schwieriger ist es in den vollgeladenen Autos Platz zu finden, da auch der Beifahrersitz, der Rücksitz und sämtlicher Fußraum mit Kühlboxen, Kram und Hunden beladen sind. Samstag bin ich erst mit einem Inselbewohner, dann weiter mit einem Pärchen aus Auckland bis Windy Canyon gefahren. Von da aus habe ich Mount Hobson, den höchsten Aussichtspunkt der Insel, erklommen und oben auf der Spitze die Engländer aus dem Backpackers getroffen, dann bin ich über den Kaiaraara-Pfad zurück. Das ist der Vorteil ohne Auto – man muss nicht denselben Weg zurück gehen, den man gekommen ist. In der Nähe der Kaiaraara Hütte hat mich ein amerikanisches Pärchen ein Stück mitgenommen. Sie haben gefragt ob ich noch mit ihnen in das Vogelreservat möchte, aber meine Beine waren schon zu schwer vom vielen Wandern. Direkt danach haben mich zwei amerikanische Mädels – Margaux und Erica - eingesammelt und gefragt, ob ich mit ihnen zum Whangapoua Strand möchte. Dort haben wir gebadet und gelesen und sie haben mir ihre Nummern gegegeben, für den Fall, dass ich nochmal nach Auckland komme, wo sie wohnen.

Sonntag hat mich Malcolm zu den Mermaid Pools gebracht. Das sind kleinere und größere Krater in den Felsen, die sich bei Flut mit Wasser füllen und bei Ebbe kann man dann darin liegen. Danach hat mich ein junge Frau mit nach Tryphea genommen, dem unteren Ende der Insel, wo der Irish Pub, ein Cafe und ein kleiner Laden ist. Dort habe ich Margaux und Erica nochmal kurz wiedergesehen. Leider wurde ihre Sternwanderung an zwei aufeinanderfolgenden Abenden aufgrund von Wolken am Himmel abgesagt. Ich kann mich glücklich schätzen und habe in meiner Zeit hier wunderschöne Sternhimmel, einen tief über dem Meer stehenden Vollmond und sogar eine Sternschnuppe gesehen.

Nach einem endlich mal wieder vernünftigen Kaffee (im Backpackers gibt es nur Instantkaffee), habe ich noch ein wenig Essen eingekauft und wurde von Steve, dem Benzinausfahrer der Insel, im Riesentanker zurück gefahren.

Da Sonntag die acht Wochenendbesucher wieder abgereist sind, habe ich Montag einige neue Betten bezogen und Robyn hat haufenweise Wäsche gewaschen und mir zum Aufhängen gegeben. Als ich am Ende der Leine angekommen war, konnte ich auf der anderen Seite schon wieder mit Abnehmen anfangen, da es so heiß und windig ist, dass die Wäsche innheralb weniger Minuten trocknet.

Am Nachmittag bin ich nochmal auf die andere Seite der Insel um zum Wasserfall zu gehen. Die erste Hälfte hat mich ein Typ namens Guy ein ganzes Stück mitgenommen. Er ist angeblich Filmproduzent und ständig in Europa unterwegs, aber wohnt momentan für eine Weile bei seiner Mutter, die das hiesige Vogelreservat leitet, und verdient sich Geld damit, Fotos von Angel- und Surferausrüstung auf Instagram zu posten. Er hat mir seine Nummer und sein Instagramm gegeben, aber ich bin weder an dem einen noch an dem anderen interessiert. Die zweite Hälfte bis zum Ziel wurde ich von David gefahren. Er betreibt einen Campingplatz auf der anderen Seite der Insel und hat zurzeit auch einige Freiwillige aus Deutschland.. Er war nett und hat mich ganz bis zum Beginn des Pfads gebracht, obwohl er schon längst vorher hätte abbiegen müssen.

Auf dem Rückweg hatte ich zm ersten Mal etwas Angst, dass ich nicht mehr zurück komme. Es war nach sechs (da werden hier die Bordsteine hochgeklappt). Nach 15 Minuten zu Fuß hat mich ein Pärchen aufgegegabelt, die mich aber nur ein paar wenige Kilometer mitnehmen konnten. Dann bin ich gelaufen und gelaufen und die Sonne stand schon tief und es kam weit und breit kein Auto und ich habe mir ausgemalt, wie ich notfalls zwischen den Kühen schlafe, um nachts nicht zu erfrieren. Nach ca. 30 Minuten kam dann aber meine Rettung. Nachbarn von Robyn und Malcolm, die auch gewandert waren, haben mich in ihrem Kofferraum mitgenommen.

Gestern haben ich und Wendy unser Flugticket nach Auckland gekauft. (Es gibt einen 30-minütigen Flug von der Insel zurück aufs Festland.) Wir werden Donnerstagnachmittag fliegen und ich kann bis Sonntag bei ihr und ihrem Mann wohnen, bis es weiter zu meinem nächsten Einsatzort in Piha geht. Ich werde voraussichtlich Franos Auto kaufen, da er ab März auf Weltreise geht. Entweder kauft die Familie es mir am Ende meiner Reise wieder ab oder ich verkaufe es anderweitig.

Danach sollte ich für Robyn den Jasmin am Abhang zum Wald zurückschneiden. Je mehr ich zurückschnitt, desto fragwürdigere Entdeckungen machte ich und alte Ängste kehrten unweigerlich zurück. Warum ist der komplette Boden mit alten Kleidungsstücken bedeckt? Wem gehörten die Klamotten? Ist es reine Güte, dass Robyn mir in den letzten Tagen Pfannkuchen, Brot, Mais und Eier vorbeigebracht hat oder will sie mich mästen? Ist Fabian, mein Vorgänger, jemals auf das Festland zurückgekehrt oder sind es seine Knochen, die im Garten liegen? Im Mülleimer habe ich ein altes Flugticket von ihm mit seinem gesamten Namen gefunden und habe sein Profil schon bei Facebook ausfindig gemacht. Ich werde nachher checken ob es Updates von ihm gibt.

Wenn Robyn und Malcolm keine Kannibalen sind, melde ich mich das nächste Mal entweder aus Clevedon, wo Wendy wohnt, oder aus Piha....

 

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Hello there!

The last couple of days have been exciting!

On Thursday morning, I cleaned one of the houses and watched the Waitangi national day on Maori TV. It seems that the Maori are having quite a celebration whereas the kiwis do not mention the day at all. In the evening, I went to the Currach Irish pub with Wendy, Frano, her other son Winny and his girlfriend Serena who were visiting for the weekend. I was expecting some sort of aknowledgement of this special day, maybe a little speech, but nothing such happened and when I asked the others, they evaded my question, so I reckon it is best not to dig too deep.  According to my travel guide and the certificate on the wall, the pub is amongst the top 50 world's best Irish pubs – a claim I cannot necessarily support. The chips were soggy and the gas keg for the beer empty. The live music was, depending on the performer, pretty good or pretty terrible, but always entertaining. I find it highly interesting how rudimentary life is here on Great Barrier Island. I did not see a single person on their phone that night and everyone seemed to have come directly from their farms to the pub, with mud still sticking to their arms and rubber boots, others were bare feet - the performers and the audience alike. I felt slightly overdressed with my washed hair and trainers.

Everyday life on Barrier is how I imagine life in the Southern States of America. People with leather skin driving around in rusty pick-up trucks stuffed with garden machines, fishing rods and other tools. More often than not they have had a beer or three already and do not care for seat belts, possibly because they would cut into their beer bellies.

The three fishermen (two kiwis and one Australian), who arrived on Thursday, were very successful and brought home kingfish and scallops both on Friday and Saturday which they were happy to share with the rest of us.

On Friday, I went to the island's brewery that is open Thursdays to Sundays. They have different sorts of beer and cider and you can taste as many as you like. People bring their own bottles to refill. Some even bring 3 litre metal milk cans. I like the spirit. As the brewery is 100 % run by solar power as well, their signature beer is called “Aotea Solar Charged”.

Saturday and Sunday I had free (though I never work much during the week either). On Saturday, I got up early to get a ride to the other side of the island (which takes around 40 minutes). Hitchhiking is really easy here, every car will stop for you. Trying to find a spot to sit however can be quite a challenge as both the passenger's seat and the back seats are typically filled with ice boxes, random stuff and dogs. I first caught a ride with a Barrier, then with a young couple from Auckland. From Windy Canyon, I hiked up to Mount Hobson, the island's highest point, met the English guys from the backpackers at the peak, and hiked down another path - the Kaiaraara track. The advantage of not having a car is not having to walk back the same way that you came from. Near the Kaiaraara hut, an elderly American couple gave me a lift. They asked me to join them for a trip to the bird sanctuary, but my legs were already too heavy. After they dropped me off, I immediately got another ride with two American girls, Margaux and Erika. They asked if I wanted to come to the Whangapoua beach with them. We went for a swim and read for a while and they gave me their numbers in case I come back to Auckland and want to meet up.

Sunday, Malcolm gave me a ride to the mermaid pools. They are wholes in the rocks that fill up with water when the tide is high and then you can bathe in them when the tide is low. It's quite a beautiful sight. Afterwards, a lady took me to Tryphea, the bottom end of the island where there is a cafe, the Irish pub and a store. I met Margaux and Erica again. They told me their guided stargazing trip was canceled two days in a row due to clouds. I have been really lucky during my time here and have seen wonderful star skies, a beautiful full moon standing over the sea and even a couple of shooting stars (or satellites – I am not entirely sure).

After enjoying the first good coffee I've had in a week in the little cafe (there is only instant coffee at the backpackers) and running some errands, I got a hitch back with Steve, the island's petrol driver, in his enormous truck.

As all our guests left on Sunday, I had to make up a few rooms on Monday and Robyn gave me plenty of laundry to hang. After I had just finished hanging the last sheets and towels, I started on the other end taking everything down again. The sun and wind are so incredibly strong that everything dries in a couple of minutes.

In the afternoon, I headed to other end of the island once again, this time to see the waterfall. For the first half of the way, I caught a ride with a guy called Guy, alleged film producer who is usually busy traveling around Europe sniffing coke with D list celebrities, but who is at the moment living with his mom - who runs the bird sanctuary on the island - earning extra money by posting fishing and surfer equipment on Instagram. For the second half, I got a ride with David, a very friendly man who runs one of the campsites. He has many German volunteers helping him. He was great and drove me all the way to the beginning of the trail even though he was meant to take a turn much earlier.

On my way back, I was for the first time worried that I might not make it back home. It was already past six on a weekday, a time where the whole island has typically returned to their homes to have dinner. After 15 minutes of walking I got a ride with a couple. However, they were only going a couple of kilometres. So I walked and walked alone on the road, the sun standing dangerously low already with no car in sight. I started painting pictures in my head of how I would sleep amongst the cows on the field when night would break in order not to freeze. Then, after around 30 minutes, rescue came and I got a bumpy ride in the trunk of Robyn's neighbours who had also gone on a walk.

Yesterday, Wendy and I bought our tickets back to Auckland. There is a 30 minutes flight going several times a day. We are leaving tomorrow, Thursday afternoon, and I can stay with her and her husband until Sunday when I will move on to Piha for my next job. I will most probably buy Frano's car. He will go on a world trip from March. Wendy said they will either buy the car back at the end of my trip or I can sell it elsewhere.

I was asked by Robyn yesterday to cut back the jasmine in the garden. The more I was cutting back, the more questionable discoveries I made and my old fears came crawling back. Why is the whole ground covered in old clothes? Who did these clothes belong to? What's up witht he bones? Is it Robyn's sense of hospitality that made her come over and bring me pancakes, bread, corn and eggs the last couple of days or does she want to fatten me? Has Fabian ever made it back to the mainland? In the bin I found his full name on an old plane ticket and I have already found him on facebook. I will check if there are any updates from him.

If I am not eaten by cannibals, I will send my next post either from Clevedon where Wendy lives or from Piha...

 

 

 Radio stationMount HobsonKaiaraara trackMermaid PoolsWaterfall with pool / Wassserfall mit PoolKnochen und Kleidung im Garten / Clothes and a bone in the gardenHeiße Quellen, in denen wir heute (Mittwoch) früh geschwommen sind / Hot spring we lay in today (Wednesday) morning